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Neues Wohnen am Fuße der Burg Stolpen

Am Schlossberg ist Platz für 23 Häuser in exklusiver Wohnlage. Die Auflagen für Bauherren sind streng.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Stolpen. Der Gräfin Cosel ganz nah können Stolpens Neubürger künftig wohnen. Am Fuße der Burg Stolpen entsteht das neue Wohngebiet Am Schlossberg. Es ist nach den Pfarrfeldern das zweite größere Wohngebiet, dass die Stadt erschließen lässt. Im Frühjahr 2017 soll es losgehen. Sofern das Wetter mitspielt, sollen Ende August nächsten Jahres die Arbeiten abgeschlossen sein, sodass spätestens ab diesem Zeitpunkt auch mit dem Bau der Häuser begonnen wird. Einzelheiten werden mit den Bauherren abgesprochen.

In dem äußerst sensiblen Gebiet unterhalb der Burg Stolpen in der Nähe des ehemaligen Tiergartens müssen die Planer viel beachten.
In dem äußerst sensiblen Gebiet unterhalb der Burg Stolpen in der Nähe des ehemaligen Tiergartens müssen die Planer viel beachten. © Visualisierung: Planungsbüro Schubert

Häuser: Einzelbebauung ist vorgeschrieben

Das Gebiet unterhalb der Burg Stolpen ist sensibel. Aus diesem Grund gibt es auch genaue Vorschriften, wie die Bebauung aussehen soll und wie die Häuser gestaltet sein müssen. Die vorherrschende Bebauung werden Einzelhäuser sein. Die Hausgrundrisse müssen rechteckig sein. Zulässig sind symmetrische Satteldächer mit einer Dachneigung zwischen 40 und 50 Grad. Die Fassaden selbst sollen in natürlichen, hellen Farbtönen gemalert werden.

Wer eine Solaranlage auf sein Dach bauen will, muss dieses in Anthrazit decken lassen und nicht in Ziegelrot. Darüber hinaus dürfen Solaranlagen nicht flächendeckend auf Dächern montiert werden, weil das die Blendwirkung erhöhe. In einem Grünplan ist außerdem festgelegt, wie viele Bäume anzupflanzen sind. Demnach sollen im öffentlichen Bereich 13 Gehölze gepflanzt werden. Vorgeschlagen wird straßenbegleitend Ahorn. Die Eingangsbereiche könnten mit Rosen und Gräsern gestaltet werden.

Grundstücke: Kompakte pflegeleichte Flächen geplant

Bereits im Vorfeld gab es Diskussionen wegen der Nähe zur jetzigen Bebauung. Der Abstand wurde noch einmal verändert. Deshalb finden hier nun nicht mehr 24, sondern nur 23 Häuser Platz. Das größte Grundstück umfasst 1 156 Quadratmeter, die meisten liegen allerdings zwischen 700 und 800 Quadratmetern, also kompakte, pflegeleichte Flächen. Auch der Quadratmeterpreis steht bereits fest. Der Stadtrat hatte sich unlängst auf 120 Euro pro Quadratmeter geeinigt. Im Bebauungsplan wurde bereits festgelegt, dass in dem neuen Areal ausschließlich gewohnt werden darf, um der Exklusivität der Lage Rechnung zu tragen. Gewerbe wird demnach nicht zugelassen.

Straßen/Fußwege: Verbindung zur Innenstadt gesichert

Die Straßen werden als Wohnstraßen eingeordnet. Gedacht sind diese für Pkw, aber auch für Ver- und Entsorgungsfahrzeuge. Sie sind so angeordnet, dass es keinen Gegenverkehr geben wird. Die Straßenbereite liegt bei 4,20 Meter. Der überfahrbare Gehweg ist 1,65 Meter bereit. Außerdem gibt es einen zwei Meter breiten Streifen. Dieser wird für Parkflächen und für Pflanzen genutzt. 20 Stellplätze soll es dort geben.

Die Planer vom Planungsbüro Schubert aus Radeberg gehen davon aus, dass diese ausreichen, da auf den Grundstücken ebenfalls Parkflächen geschaffen werden müssen. Die Einfahrten in die Straßen sind so angelegt, dass zum Beispiel Feuerwehrfahrzeuge oder auch große Müllfahrzeuge die Kurve kriegen. Die Erschließung für die Fahrzeuge erfolgt von der Bahnhofstraße aus. Darüber hinaus soll der Weidenweg so ausgebaut werden, dass er im Notfall mit als zweite Ein- und Ausfahrt genutzt werden kann. Die Anbindung für die Fußgänger erfolgt ebenfalls über den Weidenweg sowie auch über die Geschwister-Scholl-Straße.

Für das richtige Licht sollen 13 Straßenleuchten sorgen. Diese sollten den Berechnungen nach ausreichen.

Regenwasser: Herausforderung durch starkes Gefälle

Der Höhenunterschied zwischen dem Schlossberg und der Bahnhofstraße erforderte von den Planern so einiges ab. Bei starken Regenfällen könnte es durchaus passieren, dass die Grundstücke überflutet werden könnten. Die Planer kamen zu dem Schluss, dass in die Erschließungsstraße 33 Abläufe eingebaut werden. Die große Anzahl ist dem starken Gefälle der Straße geschuldet. Das beträgt auf einem Höhenunterschied von 24 Metern an die 10 Prozent. Die Stückzahl sollte aber ausreichen, sagen die Experten.

Bis Ende Dezember sollen nun die Planungen komplett fertiggestellt werden. Im Januar sollen die Erschließungsarbeiten dann ausgeschrieben werden.