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Neumarkt-Wächter machen weiter

Der Verein wird 20 Jahre alt und will nun auch bei Bauprojekten außerhalb der Altstadt mitreden.

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© Archivbild: Sven Ellger

Von Sandro Rahrisch

Die Baugrube für das Palais Hoym ist bereits mehrere Meter tief. Und die Arbeiten am Schloßeck zwischen Kulturpalast und Sporergasse könnten nächstes Jahr beginnen. Wenn beide Häuser stehen, hätte die Gesellschaft Historischer Neumarkt ihr Ziel erreicht – den Wiederaufbau des Platzes an der Frauenkirche. Überflüssig sei der Verein, der kommendes Jahr 20 Jahre alt wird, damit aber nicht, stellte der Vorsitzende Torsten Kulke am Freitag klar.

„Da gibt es noch das Hotel Stadt Rom, das wir als Abschluss und existenziellen Bestandteil des Neumarktes sehen“, so Kulke. Das Gebäude stand bis 1945 zwischen dem heutigen Hotel de Saxe und dem Heinrich-Schütz-Haus. Die Neumarkt-Wächter hatten sich zuletzt nicht mehr dagegen gewehrt, das Haus bei einem Wiederaufbau ein paar Meter zu verrücken, damit die Abstandsflächen eingehalten werden.

Auch sonst sieht sich die Gesellschaft noch mit vielen Problemen konfrontiert, bei denen sie mitreden möchte. Die Neugestaltung des Neustädter Marktes zum Beispiel oder der Bau von Hochhäusern in der Innenstadt. „Von den Hängen konnte man immer in Richtung Innenstadt blicken und vom Zentrum auf die Hänge“, so Kulke. Diese Sichtachsen müssten geschützt werden. Deshalb äußere sich der Neumarkt-Verein auch zu Bauprojekten anderswo, etwa in der Johannstadt. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres lädt der Verein am 29. Oktober zu einer Diskussion ins Stadtmuseum ein. Es geht um die Frage: Braucht Dresden Hochhäuser? Dabei sind unter anderem der frühere Baubürgermeister Gunter Just, der aktuelle Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) und der Jenaer Stadtarchitekt Matthias Lerm, der für die Thüringer Großstadt einen Hochhausplan entworfen hat. Los geht es 18 Uhr.

Mitreden beim Stadtbau

- Ist serieller Wohnungsbau vereinbar mit dem Leitbild des europäischen Städtebaus? Darum geht es am 14. Januar ab 18 Uhr im Stadtmuseum.

- 30 Jahre nach dem Mauerfall wird am 6. März ab 18 Uhr im Stadtmuseum auf die Baukultur der letzten drei Jahrzehnte zurückgeblickt.

- Die Schönheit unserer Städte steht am 8. April ab 18 Uhr im Mittelpunkt. Es geht um den Erhalt von Parzellen.

- Beim Bausymposium geht’s am 13. Mai im Rathaussaal ab 9.30 Uhr um moderne traditionelle Stadtplanung.