Vor 600 Jahren wurde das Schloss Langburkersdorf, damals noch als Burkersdorf, erstmals urkundlich erwähnt. Ein solches großes historisches Ereignis soll entsprechend gewürdigt werden. Einen Abklatsch des Festes von 2011 wollten die Langburkersdorfer jedoch nicht. Da wurde das 400-jährige Jubiläum der Wiederrichtung des Schlosses nach einem Brand gefeiert. Bei allen Überlegungen kamen sie schließlich auf die Idee, gleich mehrere Höhepunkte zu setzen. So fließen zum Beispiel der traditionelle Wald- und Jagdtag, eine internationale Hobbykünstlerausstellung, ein Natur- und Handwerkermarkt sowie eine Oldtimerschau mit ein. Auch der Enkel des vorletzten privaten Schlossbesitzers Joachim von Stieglitz aus München wird erwartet. Das ist im Einzelnen geplant.

• Mehr Nachrichten aus Sebnitz lesen Sie hier.

Schon seit Monaten wird an dem perfekten Plan geschmiedet, der am 25. Juni nicht nur Einheimische, sondern auch viele Besucher in das Schlossgelände einladen soll. "Viele im Ort haben gesagt, da sind wir dabei. Und so ist es gelungen, einen Festtag vorzubereiten, der sicherlich für jeden etwas bietet", sagt Anja Schneider vom Förder- und Heimatverein Schloss Langburkersdorf. Der Verein koordiniert die dörflichen Aktivitäten. Die Höhepunkte rund um den Wald- und Jagdtag steuert der Sachsenforst. Und wenn so viele Leute mitmischen, da hilft nur ein klares Konzept. Damit sich alle Beteiligten auf den besonderen Tag einstimmen können, ist für 8.30 Uhr ein gemeinsames Frühstück angesetzt. Kaffee und Brötchen gibt es vor Ort. Den Belag für letzteres muss jeder selbst im Picknickkorb mitbringen. Schon jetzt ist Anja Schneider gespannt, wie viele an der gemeinsamen Frühstückstafel hinter dem Schloss Platz nehmen, während davor schon alles für den Festtag vorbereitet wird.

Neustädter Originale sind unterwegs

Alle einzelnen Aktionen stehen in einem historischen Kontext, passend zum Schlossjubiläum. So werden unter anderem alte Gewerke demonstriert, die Jagdgenossenschaft wird in alten Gewändern erscheinen. Und auf dem Schlossgelände begegnen die Besucher einstigen Neustädter Originalen wir der Topf-Mine und der Pfeng-Pauline. In Kooperation mit der Firma Moddemann findet auf deren Gelände eine Oldtimerschau mit historischen Land- und Forstmaschinen statt. Außerdem wird es einen regionalen Handwerkermarkt geben. Eine Kräuterfrau und eine Wahrsagerin sind auf dem Gelände unterwegs.

• Nachrichten aus Sebnitz von Sächsische.de gibt es auch bei Facebook.

Hier und da werden die Besucher auch auf Personen in historischen Gewändern treffen, die eng mit der Schlossgeschichte verbunden sind. Außerdem wird die Theatergruppe "Schillers Schüler" aus Neustadt auftreten. "Bei der Vorbereitung war es uns wichtig, dass das gesamte Schlossgelände lebt und so haben wir eben auch jeden Winkel mit einbezogen. Irgendwo werden die Gäste immer etwas erleben", sagt Anja Schneider. So werden zum Beispiel die Hinterhermsdorfer Bogenschützen im Schlossgraben anzutreffen sein. Und für Kinder wird keine moderne Hüpfburg aufgebaut. Dafür werden sie aber jede Menge Kinderspiele aus früheren Zeiten erleben dürfen.

Partnerschaftstreffen in nächster Generation

Die damals noch eigenständige Gemeinde Langburkersdorf hatte in der Wendezeit partnerschaftliche Kontakte nach Meckenbeuren sowie nach Kehlen in Luxemburg geknüpft. Die halten bis heute, allerdings unter anderen Vorzeichen. In der Wendezeit ging es vornehmlich um den Aufbau der Verwaltung. "Wir sind froh, das die Partnerschaften jetzt über Vereine weiterleben und das inzwischen schon in nächster Generation", sagt Anja Schneider. So werden am 25. Juni auch Gäste aus Meckenbeuren und Kehlen erwartet. Darunter sind zum Beispiel Hobbykünstler und die "Geißbockfamilie" aus Meckenbeuren. Diese Truppe wird das bekannte Lied "Auf der schwäbsche Eisebahne" gleich mehrmals im Schlossgelände auf ihre lustige Art und Weise zelebrieren.

Ein weiterer Höhepunkt wird die Hobbykünstler-Ausstellung sein. Die gibt es seit 30 Jahren und findet im Wechsel in den Partnerstädter statt. In diesem Jahr ist Langburkersdorf der Ausrichter. Gezeigt und verkauft werden unter anderem Töpfersachen, Handarbeiten, Bilder und anderes. Außerdem gibt es Schauvorführungen.