Sebnitz
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Neustadts Schwäne in Gefahr

Die Tiere im Stadtpark sorgen immer für Gesprächsstoff. Falsch verstandene Tierliebe kann für sie aber tödlich enden. Und hat noch andere unliebsame Folgen.

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Die Schwäne im Arthur-Richter-Park in Neustadt finden auch im Winter genug Nahrung.
Die Schwäne im Arthur-Richter-Park in Neustadt finden auch im Winter genug Nahrung. © Steffen Unger

So putzmunter wie sonst sind die Schwäne auf dem Teich in Neustadts Arthur-Richter-Park derzeit offenbar nicht. An der Kälte kann es kaum liegen. Denn die Schwäne und Enten sind bestens gerüstet, um auch kältere Temperaturen zu überstehen.

Tatsächlich haben Enten und Schwäne kalte Füße – und gerade dies schützt sie im Winter davor, festzufrieren. Dieser Bereich fein verzweigter Adern im Bein dient dem Wärmeaustausch. Hier gibt das fußwärts fließende Blut Wärme an das körperwärts fließende Blut ab. Dabei sind die Füße gut durchblutet – allerdings mit relativ kaltem Blut – weshalb kaum Wärme verloren geht und auch das Eis unter den Füßen nicht wegschmilzt. So bleiben die Füße kalt und die Wasservögel können wertvolle Energie sparen. Das heißt, sie bewegen sich auch ziemlich wenig, sind entweder in der eisfreien Zone des Teiches unterwegs oder sitzen auf den in den letzten Tagen noch zugefrorenen Teilen. Das allerdings könnte es für sie nun doch gefährlich werden. Und es gibt damit auch wieder neuen Gesprächsstoff.

Füchse lieben Gänseschmaus

Wasservögel, die sich auf der Eisfläche ausruhen oder auf eis- und schneefreien Flächen, sind leichte Beute für Füchse. Die wurden im Stadtpark auch schon gesichtet. Und nicht nur die. Inzwischen wird befürchtet, dass sich Ratten im Park ein neues Futtergebiet suchen. Das nicht ohne Grund. Denn offenbar werden in den Teichen mit Wasservögeln, also nicht nur im Stadtpark, Essenreste und auch Schalen von Kartoffeln und Möhren entsorgt. Mitunter wurden hier schon halbe oder ganze Brote gefunden. Die Schwäne und Enten werden so etwas nicht fressen. Und: Es ist verboten, Wasservögel zu füttern, da sie genügend natürliche Nahrung finden, auch im Winter.

Ratten in den Park gelockt

Die Stadt Neustadt erlaubt kleine Brotstückchen. Aber das wurde wohl missverstanden. Nicht nur die Vögel werden in Gefahr gebracht. Mit solchen Lebensmittelresten werden zum Beispiel Füchse oder Ratten geradezu ins Stadtgebiet gelockt. Und wenn diese dann hier eine ständige Nahrungsquelle finden, kommen sie immer wieder. Aus diesem Grund appelliert die Stadtverwaltung an die sogenannten "Tierfreunde", künftig keine Essenreste mehr in und an den Teichen abzulegen. (SZ/web)

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