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Neustädter Filmstar geht gern in der Heimat wandern

Tom Wlaschiha hat sich einen Namen in Hollywood gemacht. Seine Heimat, die Sächsische Schweiz, hat er nicht vergessen.

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Auf diesem Bild hat Tom Wlaschiha zwei Gesichter. In „Game of Thrones“ war er als der Mann ohne Gesicht zu sehen. Der 45-Jährige stammt ursprünglich aus Neustadt, er wuchs aber auch in Bad Schandau auf.
Auf diesem Bild hat Tom Wlaschiha zwei Gesichter. In „Game of Thrones“ war er als der Mann ohne Gesicht zu sehen. Der 45-Jährige stammt ursprünglich aus Neustadt, er wuchs aber auch in Bad Schandau auf. © dpa

Als Mann ohne Gesicht kennt man Schauspieler Tom Wlaschiha aus der Mega-Erfolgsserie „Game of Thrones“. Er, der in der Serie immer in der dritten Person von sich spricht, hat bereits in zahlreichen deutschen und internationalen Serien und Filmen mitgespielt. Den Anfang nahm seine Karriere im „Ghetto“: Der heute 45-Jährige wurde in Dohna geboren und wuchs in Neustadt und Bad Schandau auf.

Seine Rolle als Jagen H’ghar machte Tom Wlaschiha international bekannt. In der Serie trug Tom eine Perücke.
Seine Rolle als Jagen H’ghar machte Tom Wlaschiha international bekannt. In der Serie trug Tom eine Perücke. © HBO

Und auch heute freut sich der Schauspieler immer wieder, in seiner Heimat Sachsen zu sein. Dann gehe er auch im Elbsandsteingebirge wandern, denn sein Vater sei „ein extrem passionierter Wanderer“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Immer mal Heimweh

„Ich besuche meine Eltern, sooft es geht. Meist sind es aber nur ein paar Tage im Jahr.“ Wegen seiner vielen Drehs im Ausland sei er aber sogar nur selten in Berlin, wo er eine Wohnung hat. „Klingt cool, ist auch cool, aber ab und zu bekommt man ein bisschen Heimweh“, sagte Wlaschiha.

Bei seinen Heimatbesuchen ziehe es ihn auch zum Wandern in die Natur: „Als Kind habe ich das gehasst wie wahrscheinlich jedes andere Kind auch. Wenn es früher nicht gehagelt oder geregnet hat, ging es mit der Familie jedes Wochenende durch die Botanik. Jetzt mache ich es gern, wahrscheinlich aus nostalgischen Gründen.“ Tom, der eigentlich Thomas heißt, wurde im Dohnaer Krankenhaus geboren. Aufgewachsen ist er im wenig glamourösen Neubaugebiet, von den Einheimischen auch Ghetto genannt. Noch heute hat er Kumpel in Neustadt. Schon als Jugendlicher probte er in der Schauspielschule in Leipzig, wo er nach dem Abitur studierte. Von dort schaffte er den Sprung auf die Theaterbühne. Mit einem Vorspiel am Theater Junge Generation, seiner künstlerischen Wiege, fing alles an. 1999 zieht es Tom nach Berlin und mehr und mehr vor die Fernsehkameras. 2011 nimmt er sich zusätzlich auch in London eine Wohnung. Ein gewagter und doch richtiger Schritt. Er übt das perfekte Englisch und dreht schließlich zu Hause ein Bewerbungsvideo, mit dem Handy. Das bringt ihm seine erste große Hollywoodrolle als Jagen H’ghar in der zweiten Staffel der amerikanischen Fernsehserie „Game of Thrones“ ein. In der Serie verschwinden seine kurzen blonden Haare unter einer rot-braunen Perücke. In 17 Folgen ist er so zu sehen. Nicht nur wegen der eigentümlichen Art zu sprechen blieb er den internationalen Zuschauern im Gedächtnis.

Auch wegen seiner eisblauen Augen. Demnächst ist er in der Sky-Serie „Das Boot“ zu sehen und dreht für die zweite Staffel der Amazon-Serie „Tom Clancy’s Jack Ryan“, die 2020 ausgestrahlt werden soll. Außerdem dreht Tom Wlaschiha in Dänemark den Kinofilm „In Love and War“. (SZ/mit dpa)