Hartha. Ach du meine Nase! Mit diesem für ihn typischen Ausruf hat Kobold Pittiplatsch aus dem Märchenwald die Besucher Anfang März dieses Jahres in der Hartharena begeistert. Danach ging es an diesem Veranstaltungsort so zu, wie überall in Sachsen, Deutschland und der Welt: ruhig.
Der Corona-Pandemie sind in der Hartharena drei Veranstaltungen zum Opfer gefallen. Das Musikfest der Milkauer Schalmeien im April fiel aus. Fans, die bereits Tickets gekauft hatten, bekamen ihr Geld zurück. Auch eine Veranstaltung des Mittelsächsischen Kultursommers (Miskus) fiel ins Wasser.
Für Anfang September war „Der Supervulkan – eine musikalische Erdgeschichte“ geplant. Der Miskus verschiebt sein Programm komplett ins nächste Jahr. Und auch die Fans des Pipe Rock und Irish Dance schauten in die Röhre. Immerhin ist die Veranstaltung „Cornamusa“, die Ende März im Programm stand, neu angesetzt. Termin ist der 8. November. Die Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit.
Für das vierte Quartal stehen Veranstaltungen wie das „Oktoberfest“, „Die große Schlagerhitparade“ und „Wunderland zur Weihnachtszeit“ im Kalender. „Bei diesen Veranstaltungen wollen wir abwarten, welche Festlegungen nach dem 31. August getroffen werden“, sagt Günter Roßberg, Leiter des Kultur- und Sportbetriebes Hartha.
Bis zu diesem Datum sind vorerst alle Großveranstaltungen verboten. Verschoben sind auch die Jugendweihe-Veranstaltungen, die nun für den September geplant sind. „Es werden noch Gespräche geführt, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden“, so Roßberg.
Doch auch wenn veranstaltungstechnisch derzeit nichts geht, hält sich der Verlust für den städtischen Betrieb in Grenzen. „Die Veranstalter zahlen jeweils eine Miete an unseren Betrieb. Wir bereiten die Halle nach ihren Wünschen vor, rechnen aber erst nach der tatsächlichen Inanspruchnahme ab“, erklärt Günter Roßberg. Dazu gehören zum Beispiel die Kosten für den Aufbau, aber auch für Wasser und Strom. So gesehen, sei der Verlust, der durch den Ausfall der Veranstaltungen entstanden sei, zu verschmerzen.
Immerhin kommt aber jetzt wieder etwas Leben in die Hartharena. Der Schulsport ruht zwar noch, doch seit 2. Juni ist die Halle, ebenso wie die Turnhalle an der Pestalozzi-Schule wieder für den Trainingsbetrieb der Vereins- und Freizeitsportgruppen geöffnet. Jedoch sind einige Regeln einzuhalten.
„Die Vereine müssen sich bei uns melden, und bekannt geben, wann sie starten wollen. Zudem müssen sie ein Hygienekonzept vorlegen“, sagt Günter Roßberg. So muss der erforderliche Mindestabstand eingehalten werden. „In jeder Trainingsgruppe muss es einen verbindlichen Ansprechpartner geben, der über die Teilnehmer Buch führt. Das ist notwendig, um eventuell Infektionsketten nachvollziehen zu können“, so Roßberg.
Das Betreten der Umkleidekabinen ist nur zum Wechsel der Schuhe erlaubt, die Duschen sind gesperrt. „Die Trainer müssen auch darauf achten, dass die Toiletten nur einzeln aufgesucht werden“, so der Betriebsleiter. Zudem seien eigene Sportgeräte sowie Desinfektionsmittel mitzubringen. Zwar gibt es auch in der Halle Sportgeräte und Trainingsutensilien, doch wäre es zu aufwendig, diese nach jedem Training zu desinfizieren.
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