Von Jens Hoyer
Döbeln. Die Mitarbeiter der Dachdeckerfirma Weimert werden in diesen Tagen die letzten Schindeln auf Dach der Nicolaikirche nageln. „Wenn es weiter gut läuft, sind wir Ende des Monats fertig“, sagte Pfarrer Lutz Behrisch. Seit Frühjahr vorigen Jahres waren 50 Kubikmeter Holz in das Dach verbaut worden. Der Hausschwamm und der allgemein schlechte Zustand des Dachstuhls hatten zu Schäden geführt. Die Mauern der Kirche wurde auseinandergedrückt. Die bis zu zehn Zentimeter breiten Abrisse an den mittelalterlichen Gewölben sind jetzt mit verfüllt worden. Ein Ringanker wurde eingezogen, die Balken des Dachstuhls ergänzt, wo sie morsch oder gar nicht mehr vorhanden waren. Der Dachfirst der Kirche habe einen halben Meter durchgehangen, sagte Bauplaner Jochen Ritter. Das musste vor Neueindeckung des Dachs ausgeglichen werden. Das komplette Dach zu erneuern, war erst gar nicht vorgesehen. Aber es sei sinnvoll gewesen, wie Ritter meinte. Die Kirchgemeinde hatte für die zusätzlichen Kosten Fördermittel bekommen. Weil das Dach nach der Reparatur jetzt dicht ist, mussten auch neue Einflugslöcher für die Fledermäuse geschaffen werden, die im Sommer unter dem Dach hausen. Sie können durch Schlitze in kleinen Gauben ein- und ausflattern.
Ganz fertig ist die Kirchgemeinde aber auch nach Abschluss der Arbeiten noch nicht. Das Dach der Marienkapelle an der Südseite ist auch neu einzudecken. „Die Kehle an der Kirchenwand muss unbedingt gemacht werden. Die Bitumendichtung ist verschlissen“, sagte Behrisch. Die Gemeinde hofft dafür auf Denkmalmittel. Das Dach wird rund 70 000 Euro kosten. Das ist allerdings nur ein Bruchteil der großen Dachsanierung. Die schlägt etwa mit 850 000 Euro zu Buch und ist etwas teurer geworden als geplant, sagte Behrisch. Bei der Landeskirche habe die Gemeinde noch einmal um einen Zuschuss von 22 000 Euro gebeten.