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Niederländer wachen über die Grabower Schaumküsschen

Der Süßwaren-Konzern Continental Bakeries führt seit Juni bei der bekannten DDR-Marke die Regie.

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Von Grit Büttner

Grabower Schaumküsschen expandieren auch unter holländischer Regie: „Das Ziel heißt Wachstum“, sagt Matthias Dickmann, Sprecher der Grabower Süßwaren GmbH.

Im Juni waren der Mecklenburger Schokokusshersteller sowie drei weitere deutsche Werke der 650 Mitarbeiter zählenden Unternehmensgruppe an den niederländischen Gebäckkonzern Continental Bakeries gegangen. Somit erhielt auch die Tomala Waffelspezialitäten GmbH in Kühren bei Wurzen einen neuen Eigentümer; diese Firma war 1999 von Grabower übernommen worden. Continental Bakeries wiederum gehört der Investmentgesellschaft NPM Capital mit Sitz in Amsterdam.

In dem 1835 gegründeten Grabower Stammbetrieb produzieren 240 Mitarbeiter täglich bis zu 6,5 Millionen Schaumküsse. Geschäftsführerin Simone Koltzau hofft mit der Übernahme durch die Holländer auf einen gestärkten Vertrieb sowie bessere Verhandlungspositionen gegenüber dem Handel und den Zulieferern. Gründe für den Verkauf an Continental seien die verschärfte Finanzlage, gestiegene Rohstoffkosten und der zunehmende Preisdruck im Handel gewesen. So seien Grabower Schaumküsse seit einem Jahr nicht mehr beim Discounter Aldi gelistet.

„Das Wachstum der Branche in Deutschland ist begrenzt“, weiß auch Dickmann. Mit der Übernahme durch den niederländischen Gebäckriesen erhoffen sich die Mecklenburger bessere Exportchancen in Anrainerländer. Continental Bakeries hat eigenen Angaben zufolge elf Fabriken mit 1200 Beschäftigten und setzt rund 280Millionen Euro im Jahr um. Zu den wichtigsten Märkten zählt neben den Benelux-Staaten und Frankreich auch Deutschland. Das Portfolio reiche von Toast, Snacks, Waffeln und Honigkuchen bis zu Keksen.

Die Grabower Süßwaren GmbH war 1996 von dem Hamelner Unternehmer Otto Lithardt gekauft und mit einem Dutzend weiterer Betriebe zu einer Holding verschmolzen worden. Im Stammwerk laufen jährlich 12000 Tonnen Schokoküsse vom Band. Die Süßwarengruppe insgesamt erzielte im vorigen Jahr einen Umsatz von 120 Millionen Euro – ein Sechstel weniger als 2008. (dpa/SZ)

www.grabower.de