Niesky: Sogar der Sporthallen-Fußboden wird versteigert

Gustav freut sich über seinen neuen großen Ball. Er ist besonders schwer, denn bei der Versteigerung des Inventars der Nieskyer Rosensporthalle hat Gustavs Papa einen Medizinball und auch eine Sprossenwand ersteigert. Die Rosensporthalle wird abgerissen und neu gebaut. Sechs Termine gab es, bei der sich Interessenten in der Halle umsehen konnten. Denn am Sonnabend wurde festes und mobiles Inventar versteigert. 70 Posten gab es, darunter Bälle, Innen- und Außentüren, Garagen, Heizkörper, Spinde und einiges mehr, was zu einer Sporthalle dazugehört.

Größter Posten war der Fußboden. Der ging für 1.000 Euro an einen Bieter. Insgesamt zwölf Interessenten steigerten mit. Zwei mal zwei Meter große Schuhregale, Handballtore, Basketballkörbe und einiges mehr wechselten den Besitzer. Insgesamt kamen 2.100 Euro zusammen, sagt Robert Omonsky von der Bauverwaltung im Nieskyer Rathaus. Er hatte die Versteigerung organisiert. Ebenso den Graffiti-Workshop, bei dem die Wände der Halle am 6. Mai besprüht werden konnten.

Helmtraud und Jürgen Schönrich sahen sich am Sonnabend noch einmal in der Rosensporthalle um. Für sie war nicht die Versteigerung der Anlass, sondern das Abschiednehmen von der Halle. An viele Trainingsstunden mit jungen Boxern erinnert sich der Sportwissenschaftler und Fitnesstrainer Jürgen Schönrich gern zurück. Oder ans Fußballspielen mit den anderen Hobbykickern vom Lauf- und Spielverein. Auch die ersten Popgymnastik-Übungsstunden gab es in der Rosensporthalle. Das war in den 1980er Jahren erinnert sich Zahnärztin Helmtraud Schönrich.
Am Dienstag schaut sich hier Volker Mende vom Institut für Industriearchäologie von der TU Freiberg um. Er wird prüfen, ob Bauwerksteile der Turnhalle in die Sammlung zur Wissenschafts- und Technikgeschichte aufgenommen werden. Die neue Turnhalle an der Nieskyer Rosenstraße wird größer. Sie bekommt zwei Spielfelder und wird mehr als sieben Millionen Euro kosten.