Historisches Gebäude in Horka wird saniert

Lange genug hat das große Mehrfamilienhaus an der Friedhofskurve in Horka ein Dornröschendasein gefristet. Voraussichtlich im nächsten Jahr soll es damit ein Ende haben. Dann nämlich nimmt die Wohnungsbaugenossenschaft Niesky ein ordentliches Sümmchen in die Hand und startet mit der Sanierung.
Seit Herbst 2019 gehört das Gebäude der Wobag. Seitdem macht sich das Unternehmen Gedanken über dessen künftige Verwendung. Fest steht: In Niesky ist es für Interessenten nicht leicht, eine für sie geeignete Wohnung zu finden. Horka scheint eine gute Alternative zu sein. "Ich habe einige Mitarbeiter, die kommen aus dem Ort. Die schwärmen davon, wie gut es sich dort leben lässt", erzählt Vorstand André Müller. Tatsächlich habe sich in den vergangenen Jahren viel getan. Horka sei ein Dorf, "das funktioniert."
Fünf Wohnungen unterschiedlicher Größe
Entsprechend gern investiert der Nieskyer Großvermieter in die im Zentrum der Gemeinde gelegene Immobilie am Reiterweg. Im Moment werde das Baugenehmigungsverfahren vorbereitet, so der Wobag-Chef. 2021 wolle man mit Sanierung und Umbau beginnen. Entstehen werden in dem Haus fünf Wohnungen unterschiedlicher Größe - von 48 bis 98 Quadratmeter Fläche.
Obwohl noch kein Handwerker angerückt ist, zeigen erste Anfragen, wie begehrt der Standort ist. Ende kommenden Jahres sollen die Mieter einziehen können. Wie groß das finanzielle Engagement der Wobag sein wird, ist momentan allerdings noch nicht absehbar. Die Planungen laufen. Sie müssen zeigen, wie viele Eigenleistungen das Unternehmen erbringt.
In Horka ist man froh, dass dem seit Jahren leer stehenden Gebäude endlich wieder Leben eingehaucht wird. Schon als klar war, dass sich die Wobag hier engagiert, zeigte sich Bürgermeister Christian Nitschke sehr erfreut. Denn bisher gab es zwar verschiedene Besitzerwechsel, am maroden Zustand des Gebäudes änderte sich aber nichts.
Gemeinde ist froh über privates Engagement
Erbaut wurde das Gemäuer schon vor rund 100 Jahren. Ende der 1920er Jahre ließ es der Horkaer Gutsbesitzers Wolf für seine Mitarbeiter errichten. Er hatte einen Hof in Ober-Horka erworben, der von ihnen bewirtschaftet wurde. Nach dem Krieg war die Gutsherrenfamilie das Anwesen los, es kam in den Besitz der Gemeinde. Erst 1989 schob die Kommune minimale Sanierungsmaßnahmen an. "Zumindest gab es dann Toiletten. Und je Etage
eine Gemeinschaftsdusche", blickt der Bürgermeister zurück.
Die notwendige Komplettsanierung wollte sich die Gemeinde jedoch nicht aufbürden und strebte deshalb die Privatisierung an. Vor reichlich fünf Jahren fand sich eine Interessentin, die das Landarbeiterhaus kaufte und versprach, in die Verbesserung der Wohnqualität zu investieren. Nach zwei Jahren stand das Objekt allerdings erneut zum Verkauf. Nun macht die Wobag mit der Sanierung doch noch ernst.