Jetzt gibt es einen Termin für den neuen Bahnhaltepunkt in Horka

In Horka aus- und einsteigen war auf der Strecke Görlitz - Hoyerswerda bisher nicht drin. Wer in den Ort wollte, musste an Haltestellen davor oder danach den Zug verlassen und sich dann zu Fuß durchkämpfen bis zu seinem Ziel. Weil das aber niemand ernsthaft in Erwägung zog, war die Verbindung zwischen den beiden großen Lausitzer Städten für Horkaer fast tabu. Und das, obwohl der Ort über einen großen Schienenknotenpunkt verfügt. Allerdings waren Umstiege dort nur in der Nord-Süd-Richtung, also auf der Strecke Görlitz - Cottbus, möglich. Schon lange wird deshalb der sogenannte Haltepunkt Mitte angemahnt, der unmittelbar neben dem Bahnübergang, auf der anderen Straßenseite der Gaststätte Fürll, entstehen soll.
Bisher war dieser Wunsch eher theoretischer Natur. Die Verantwortlichen wussten zwar um ihre Aufgabe, aber so richtig vorwärts ging es nicht. Nun gibt der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) auf SZ-Anfrage konkrete Daten bekannt. Die wichtigste Information: "Der Baubeginn ist 2025/26 zu erwarten", sagt Ilka Hunger von der Angebotsplanung des ZVON. Die Dauer der Arbeiten veranschlagt sie mit einem halben bis ganzen Jahr. Vermutlich werde es - je nach Bauverfahren - einen Monat lang Schienenersatzverkehr geben.
Geplante Kosten von 900.000 Euro könnten noch steigen
Aktuell ist der für die Leistungsphasen I bis VII zuständige Zweckverband dabei, die Vorplanung (Phase II) zu aktualisieren, um dann in die Entwurfsplanung (Phase III) überzugehen. Zum Teil müssen noch Flächen für die Zuwegung und den Abstellbereich für Fahrräder erworben werden. Die Gespräche mit den Eigentümern würden derzeit vorbereitet, so die ZVON-Sprecherin.
Entstehen soll ein Bahnsteig mit üblicher Ausstattung der sogenannten "Kategorie 7". Das bedeutet: Die Anlage wird barrierefrei gebaut und mit einem Wegeleitsystem ausgestattet. Dazu gibt es einen Unterstand mit Sitzgelegenheit, Mülleimer und dynamischer Schriftanzeige. Die Kosten für das Projekt sind noch nicht genau bezifferbar. Aktuell belaufen sie sich für Planung und Bau auf rund 900.000 Euro. Aufgrund der ungewissen Kostenlage im Bausektor und der zeitlichen Umsetzung in drei bis vier Jahren könnte sich diese Summe aber noch erhöhen. Finanziert wird das Vorhaben mit Bundesmitteln.