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Kulturhaus mit Vereinstreff in Kodersdorfs alter Schule?

Die Gemeinde hat jetzt erste Ideen erarbeiten lassen. Aber auch der Denkmalschutz hat Forderungen.

Von Frank-Uwe Michel
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Die alte Schule in Kodersdorf könnte zu einem Kulturhaus mit Vereinstreff umgebaut werden. Aber auch Wohnungen wären möglich. Das haben jetzt erste Untersuchungen eines Planers ergeben.
Die alte Schule in Kodersdorf könnte zu einem Kulturhaus mit Vereinstreff umgebaut werden. Aber auch Wohnungen wären möglich. Das haben jetzt erste Untersuchungen eines Planers ergeben. © André Schulze

Seine besten Jahre hat das historische Gemäuer schon lange hinter sich. Bauplaner Holger Kliemt gibt dessen Alter mit 150 bis 200 Jahren an. Auch damals hat es offenbar schon ein Schulhaus-Programm gegeben. Denn der Verwendungszweck war eindeutig: Hier sollten Kinder unterrichtet werden. Und wurden das über lange Zeit tatsächlich auch. Bis das Objekt irgendwann nicht mehr gebraucht wurde und allmählich teilweise verfiel. Kodersdorf will ihm nun neues Leben einhauchen. Erste Gedanken gibt es schon.

Wobei das Ziel bereits klar zu sein scheint: Das Haus war öffentlich und soll wieder öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Wege dahin könnten jedoch unterschiedlich sein. Fest steht nur eins: Der Aufwand ist hoch. Holger Kliemt hat sich in den vergangenen Wochen ein Bild vom baulichen Zustand des Gebäudes gemacht. Sein Urteil: absolut sanierungsbedürftig. Der Putz bröckelt, Teile der Fassade sind überwuchert von wildem Grün.

Allerdings hat Kliemt in Vorgesprächen mit der Denkmalbehörde positive Signale vernommen. Gefordert werden hauptsächlich drei Punkte, mit denen die Gemeinde wahrscheinlich mitgehen kann. So sollen sich die Strukturen des einstigen Schulgebäudes auch in der künftigen Nutzung wiederfinden. Zudem möchte man die Anordnung der Klassenräume sichtbar machen. Und: Die Fassade soll aufgearbeitet und erhalten werden.

Dreiviertelmillion Euro wäre für Umbau nötig

Holger Kliemt hat sich in seinen Untersuchungen auf drei Szenarien konzentriert. Kulturelle Nutzung, kombiniert mit Vereinen; gewerbliche Nutzung oder eine Zukunft als Wohnobjekt. Sollte sich Kodersdorf für ein Kultur- und Vereinshaus entscheiden, wäre im Erdgeschoss ein Veranstaltungssaal mit 58 Plätzen möglich, in der Galerie im Obergeschoss könnten weitere Gäste sitzen. Die Gesamtkapazität würde zwischen 70 und 80 Personen liegen.

Weiterhin wäre im Erdgeschoss Platz für eine kleine Bibliothek - möglicherweise als Außenstelle einer größeren. Im Obergeschoss könnte ein weiterer, kleinerer Saal angeordnet werden. Die Kapazität laut Holger Kliemt: etwa 20 Plätze. An deren Stelle könnte aber auch eine Bastelwerkstatt oder Ähnliches entstehen. Dies würde dann mit dem angedachten Vereinsraum im Dachgeschoss korrespondieren.

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Die gewerbliche Variante würde sich von der kulturellen nur in Teilbereichen unterscheiden. An Stelle der Galerie im Obergeschoss würden Büroräume entstehen. Die Nutzung als Wohnobjekt in Variante drei wäre wahrscheinlich am unkompliziertesten umzusetzen. Die Gemeinde könnte das Objekt selbst betreiben oder es an einen Investor übergeben. Alle drei Fälle seien von den anfallenden Baukosten her ähnlich, so der Bauingenieur. Er rechnet mit jeweils einer Dreiviertelmillion Euro, um die alte Schule auf Vordermann zu bringen. Über die nächsten Schritte muss sich nun der Gemeinderat Gedanken machen.