Tunnel-Feuerwehr wird intensiv ausgebildet

Während der Bau der Feuerwache am Kodersdorfer Portal des Autobahntunnels Königshainer Berge voranschreitet und im Frühjahr 2023 nutzbar sein soll, nimmt auch die künftige Besetzung des Objekts Konturen an. Wie Tino Möhring, Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes, mitteilt, ist die Ausschreibung für die Werksfeuerwehr am 2. August abgelaufen. Aktuell würden die Eingänge gesichtet und bewertet. Zeitnah ist dann mit einer Entscheidung über den Zuschlag zu rechnen.
Eingeteilt werden die Mitarbeiter der für die Sicherheit im Autobahntunnel zuständigen Wehr in drei Schichten zu jeweils sechs Feuerwehrleuten - darunter ein Schichtführer und fünf Einsatzkräfte. Darüber hinaus wird es einen Leiter dieser als Werksfeuerwehr deklarierten Truppe geben, der nicht den Schichten zugeordnet ist. Befristet ist der Einsatz auf 21 Monate in den Jahren 2024 und 2025. Dann fließt der Verkehr gegenläufig in der jeweils nicht in Arbeit befindlichen Tunnelröhre.
Spezielle Taktik für Rettung tief im Autobahntunnel
Damit die ausgewählten Kräfte in der vorgeschriebenen Einsatzzeit von fünf Minuten von der Feuerwache zur Einsatzstelle im Tunnel ausrücken und dort sofort in das Geschehen eingreifen können, bedarf es einer Anerkennung als Werksfeuerwehr durch die Landesdirektion Sachsen. Dazu müssten alle Kräfte eine Ausbildung in der Tunnelbrandbekämpfung mit vorgeschriebenen Lehrinhalten absolvieren, so Tino Möhring.
Trainiert wird aller Wahrscheinlichkeit nach bei der Spezialfirma International Fire Academy in der Schweiz. Als größte Herausforderung unterirdischer Verkehrsanlagen beschreibt das Unternehmen die großen Eindringtiefen der Feuerwehrleute. Geht es weiter als 80 Meter im Rauch in den Tunnel hinein, würden die Kräfte teils extremen Belastungen ausgesetzt und die Abläufe zeitlich ausgedehnt. Um dennoch schnell Menschen retten zu können, bedürfe es einer speziellen Vorgehensweise.