Nieskyer bestellen Medikamente per App

"Hoch die Tassen" heißt es in der Linden-Apotheke im Gewerbegebiet Süd. Seit 30 Jahren ist die Apotheke in Niesky ansässig - und das ist der Grund für eine besondere Jubiläumstasse für die Kundschaft. Gefeiert werden soll das ganze Jahr - mit entsprechenden Aktionen und Angeboten.
Das Grün der Apotheke - wie die Farbe eines Lindenblattes - ist bewusst gewählt. Denn Inhaberin Yvonne Gärtner und ihr Team fühlen sich besonders der Naturheilkunde verbunden. Und so liegt die Jubiläumstasse allen selbst kreierten Teemischungen bei.
Angefangen bei Ulrich Beige
Seit 2015 führt die Nieskyerin die Linden-Apotheke als Inhaberin. "Nach meinem Pharmaziestudium und einem praktischen Jahr bin ich nach Niesky zurückgekehrt und habe in der Linden-Apotheke angefangen", erzählt Yvonne Gärtner.
Als Ulrich Beige 2005 in den Ruhestand ging, übernahm der Görlitzer Apotheker Carsten Stubbe die Nieskyer Apotheke als Filiale seiner Apotheken in Görlitz. Damals schon hatte Yvonne Gärtner die fachliche Führung als Filialleiterin inne. "Carsten Stubbe ist ein großes Vorbild für mich und nach wie vor ein Mentor und Freund": Carsten Stubbe modernisierte die Apotheke mehrmals. Sie wurde räumlich erweitert und mit einem computergesteuerten Kommissionierautomaten ausgestattet, der die Medikamente auf Knopfdruck ausgibt", erzählt sie.
Auf 20 Angestellte gewachsen

Zu ihrem Geschäft wurde die Apotheke im Jahr 2015. Yvonne Gärtner erwarb die Linden-Apotheke und wurde die neue Inhaberin sowie Chefin über ein Dutzend Mitarbeiter. Heute führt sie rund 20 Angestellte, davon neun allein im Verkauf. Zwei Männer und eine Frau sind als Fahrer eingestellt, die die Medikamente den Kunden nach Hause oder auch mal auf Arbeit bringen. "Ein Service, den unsere Kundschaft nicht mehr missen möchte." Im Lockdown war noch ein weiterer Bote samt Pkw im Einsatz, weil die Nachfrage so groß war und die Leute schnell versorgt sein sollten.
Digitalisierung mit Kunden-App
Pharmazeutin zu sein, das heißt, sich ständig weiterbilden, neue Dinge ausprobieren und neue Aufgaben übernehmen. Vor allem in jüngster Zeit, wie das Testen auf das Coronavirus. Als Herausforderung für die Zukunft sieht Yvonne Gärtner die Digitalisierung an. Inzwischen steht in der Apotheke der dritte Kommissionierungsautomat zur Medikamentenausgabe. Das erleichtert die Arbeit in der Apotheke, aber auch für die Kunden soll es einfacher und moderner werden.
"Wir bieten unseren Kunden bereits die Möglichkeit, ihre Medikamente per App zu bestellen.“ Die nächste Aufgabe für die 45-Jährige und ihr Team wird das elektronische Rezept sein. Statt dem rosa Formular in Postkartengröße wird es dann einen QR-Code geben, mit dem der Patient seine Daten an die Apotheke senden kann. "Wir sind darauf vorbereitet", betont die Apotheken-Chefin.
Ein weiteres Corona-Thema, das Apotheken ab sofort übernehmen dürfen, ist das Impfen. Yvonne Gärtner hat sich zwar schulen lassen, wird dies zunächst aber nicht anbieten. Sie ist überzeugt, dass es in Niesky genügend Möglichkeiten zum Impfen gibt, noch dazu, wenn das angekündigte Impfzentrum kommt.
Begehrter Arbeitsplatz bei Praktikanten
Damit die Linden-Apotheke auch die nächsten 30 Jahre Bestand hat, setzt Yvonne Gärtner auf Ausbildung. Sowohl im kaufmännischen als auch im pharmazeutischen Bereich. Eine junge Frau absolviert derzeit ihre kaufmännische Lehre und die Studentin, die jetzt ihr Praktikum in der Apotheke macht, wird nach ihrem Studium als Apothekerin bei Yvonne Gärtner anfangen. Begehrt ist die Apotheke auch für Praktikas von Schülern. Für manchen von ihnen entwickelte sich aus den zwei Wochen der Berufswunsch - nachdem sie sehen konnten, dass die Apothekenmitarbeiter nicht nur Medikamente ausgeben und Salben rühren, sondern viel mehr dahinter steckt, ganz besonders Freude und Herzblut.