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Wie ein Fußballer zum Autocross kommt

Klaus Peter ist einer der vielen Helfer im Motorsportpark Dauban. Am Wochenende dröhnen für das einzige Rennen dieses Jahres die Motoren.

Von Steffen Gerhardt
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Klaus Peter ist seit über 15 Jahren ein wichtiger Helfer beim MACC Dauban.
Am Wochenende findet im Motorsportpark Dauban das erste und einzige Rennen mit Zuschauern seit Corona für den Verein statt.
Klaus Peter ist seit über 15 Jahren ein wichtiger Helfer beim MACC Dauban. Am Wochenende findet im Motorsportpark Dauban das erste und einzige Rennen mit Zuschauern seit Corona für den Verein statt. © André Schulze

Klaus Peter ist der Mann für die Motorsense beim Moto Auto Cross Club Dauban 96, kurz MACC genannt. Dieser Tage ist seine Arbeitskraft wieder besonders gefragt, denn am Wochenende startet die einzige  Veranstaltung dieses Jahres im Motorsportpark. Beim 48. Daubaner Autocross geht es um "Das Rennen um die goldene Ananas". Zuvor muss nicht nur die Rennpiste hergerichtet, sondern auch das Gras gemäht werden - für die Besucher und die Teilnehmer an dem Rennen. 

Für Klaus Peter ist die Motorsense das ideale Arbeitsgerät. Zwar lohne sich für die große Fläche auch ein Rasentraktor, aber aufgrund der vielen Steine leidet nur das Mähwerk darunter. "Wir haben es probiert, aber außer Schaden ist nichts gewesen", sagt der 66-Jährige rückblickend und ergänzt: "Außerdem wird man bei der Sense körperlich mehr gefordert. Und das ist gut so." Das ist der Grund, weshalb Klaus Peter gern zur Motorsense greift: Den ganzen Tag aktiv an der frischen Luft.  

Seit 15 Jahren im Verein und Ehrenmitglied

Vor 15 Jahren ist Klaus Peter zum MACC gekommen. Bekanntschaft machte er mit dem Verein vorab schon bei den Rennen in Weigsdorf-Köblitz. Sein Zuhause ist in Preititz, einem Ortsteil von Malschwitz. Der Motocross hat ihn schon als Jugendlicher begeistert. Mit Kumpels ist er mit seinem Moped querfeldein durchs Gelände gefahren. Mit 17 verunglückte er mit seinem Moped schwer: "Ich lag 13 Wochen im Streckgips, konnte mich kaum bewegen. Danach wurde einiges anders für mich." Wieder auf den Beinen, sieht Klaus Peter im Fußball seine sportliche Herausforderung. Zunächst als Spieler für Malschwitz, später als Trainer für den Nachwuchs. Doch das Schicksal wollte es noch einmal wissen: In seinem Beruf als Maler passierte Klaus Peter ein Arbeitsunfall in dessen Folge er berufsunfähig wurde. Damit war es mit dem Fußball für ihn vorbei, auch als Schiedsrichter bekam er kein Spiel mehr.   

Inzwischen ist Klaus Peter nicht nur EU-Rentner, sondern aus dem Motorsportpark nicht mehr wegzudenken. Vom Vereinsvorstand wurde er zum Ehrenmitglied ernannt, was ihn besonders freut. Kurioserweise ist Klaus Peter in seiner Zeit auf der Rennstrecke noch nie selbst mit einem Auto über den Parcours gefahren. "Mitgefahren bin ich aber schon. Aber ich schaue mir die Rennen lieber an, als dass ich selbst hinter dem Lenkrad sitze", sagt er. Gelegenheit dazu ist an diesem Wochenende. Am Sonnabend und Sonntag starten die "Rennen um die goldene Ananas" in Dauban. Vom Trabant bis zum Allrad-Jeep ist so ziemlich alles vertreten, das vier Räder hat. Und: Es ist die erste Motocross-Veranstaltung in Deutschland, zu der in der Corona-Pandemie wieder Zuschauer zugelassen sind. Für sie gelten besondere Einschränkungen: Eintrittskarten nur im Vorverkauf mit Angabe der Personalien und kein Zutritt zum Fahrerlager.  

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