Feuerwehr-Banner wird mutwillig zerstört

Im Waldbad tummeln sich die Wasserratten. Davor - am Zaun, der die Anlage vom Eisstadion trennt - hat die Nieskyer Feuerwehr ein großformatiges Banner aufgehängt. "Wir suchen dich", steht unübersehbar darauf. Diesen Satz haben Ganoven offenbar wörtlich genommen, denn sie kamen dem Plakat ganz nah. Wahrscheinlich in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch muss es passiert sein, als sie die Schere zückten. Seitdem fehlt das Logo des Nieskyer Feuerwehrvereins.
Vorsitzender Jens Trenkler ist entsetzt über die sinnlose Tat. "Wir haben das Banner am Bad und ein zweites auf der Klenkewiese 2019 angebracht, weil wir uns damit natürlich etwas erhofften." Durch neue, zusätzlich gewonnene Kameraden habe man die Einsatzbereitschaft der Wehr verbessern wollen. Jeweils 120 Euro hat der Feuerwehrverein damals in die beiden Banner investiert. Dieses Geld sei jetzt futsch, schimpft Trenkler. Denn auch das zweite Großplakat, an dem jeden Tag hunderte Autos auf dem Weg Richtung Rothenburg vorbeifahren, ist nicht mehr so, wie es einmal war. Dort haben bisher Unbekannte erst vor ein paar Stunden mit Farbe einen Spruch draufgeschmiert, der das gespaltene Verhältnis der Verursacher zur Polizei zum Ausdruck bringt. "F... die Bullen", ist da zu lesen.
Feuerwehrverein stellt Anzeige gegen Unbekannt
Die Nieskyer Feuerwehr hat die beiden Sachbeschädigungen bei der Polizei gemeldet und Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Zumindest diejenigen, die das Banner am Waldbad zerschnitten haben, können damit rechnen, dass dieser Fall schnell aufgeklärt wird. Denn die gegenüber am Eingang des Eisstadions installierte Videokamera hat alles aufgenommen. Die entsprechenden Szenen dürften sich die Beamten mit großem Interesse zu Gemüte führen.
Repariert werden könne dieses Banner jedoch nicht, so Jens Trenkler. Hier werde der Verein demnächst für Ersatz sorgen müssen. Anders sieht es mit dem beschmierten Großplakat auf der Klenkewiese aus. "Das lassen wir reinigen und hoffen, dass die Experten das wieder sauber bekommen."
Drei neue Mitstreiter haben sich schon gemeldet
Auch wenn die beiden Werbungen damit erst einmal außer Gefecht gesetzt sind - geholfen haben sie im Laufe der vergangenen Jahre allemal. "Schon 2019 hat sich der erste Interessent bei uns gemeldet, danach seine Ausbildung absolviert und vor Kurzem die Truppmannprüfung bestanden", erzählt der Vereinschef stolz. Später seien noch zwei weitere Mitstreiter hinzugekommen. Sie alle helfen, dass vor allem die Tagesbereitschaft der Wehr verbessert wird. Denn manche der aktuell etwa 40 Aktiven wohnen zwar in Niesky, arbeiten aber außerhalb und sind dann nicht für die Brandbekämpfung verfügbar. "Im Jahr müssen wir durchschnittlich 100 Einsätze absolvieren. Da wird jede helfende Hand gebraucht", so Trenkler. Und: Auch die mit sieben Nachwuchskräften aktuell recht dünn besetzte Jugendfeuerwehr würde sich über Verstärkung freuen.