Sein letzter Besuch ist schon einige Jahre her, doch begeistert ist Klaus Risser von Niesky noch immer. Diese Verbundenheit hat ihn nun dazu inspiriert, die Stadt Besuchern vorzustellen. Unter der Kategorie "Abseits der Touristenpfade" wird Niesky im April als Geheimtipp auf wikivoyage.org empfohlen.
Vor allem in den Vor-Wende-Jahren ist Rissers ganz besonderes Verhältnis zu der damaligen Kreisstadt entstanden. "Ich war bei einer Firma beschäftigt, die enger Geschäftspartner des Waggonbaus in Niesky war. Deshalb war ich seit 1974 ziemlich regelmäßig hier", erzählt der Hamburger. "Ich bekam damals immer ein Halbjahresvisum für die DDR, konnte dadurch unkompliziert ein- und ausreisen." So pflegte er nach Niesky nicht nur einen engen beruflichen Kontakt, sondern lernte auch die Stadt und ihre Umgebung kennen.
Mit den Waggonbauern stand er nicht nur zum Erfahrungsaustausch in der Werkhalle. In den Gaststätten, aber auch am Stause Quitzdorf ging so manche Feier über die Bühne. Sogar seine Frau reiste manchmal mit, weil ihr Mann von der Gegend derart schwärmte.

In Erinnerung geblieben ist Klaus Risser vor allem die Herzlichkeit der Menschen vor Ort, das viele Grün in und um die Stadt herum, aber auch die einzigartige Holzhausarchitektur, die eng mit dem Namen Konrad Wachsmann verbunden ist. "Durch meine häufigen Besuche habe ich die Entwicklung von Niesky hautnah miterlebt. Nach der Wende waren wir leider nur noch zweimal da. Aber ich verspreche: Das wird sich ändern", versichert der 73-Jährige.
Doch bevor er zusammen mit seiner Frau in sein Wohnmobil steigt und Richtung Oberlausitz aufbricht, hat er seiner Lieblingsstadt - außerhalb von Hamburg natürlich - noch zu etwas mehr Bekanntheit verholfen. Risser, der seit seinem Eintritt in den Ruhestand vor neun Jahren in der Freizeit Artikel für den kostenlosen Online-Reiseführer wikivoyage schreibt, hat eine Niesky-Empfehlung unter der Rubrik "Abseits der Touristenpfade" verfasst. Niesky ist damit der April-Geheimtipp des Reise-Portals und ist gleich auf dessen Titelseite zu sehen. Wer neben den wichtigsten einleitenden Informationen mehr wissen will über die Stadt, bekommt nach einem Klick ganz umfangreich alles Wesentliche vermittelt.
Museumsleiterin Eva-Maria Bergmann ist froh über die unverhoffte Tourismus-Werbung. "Wir bekommen ja hier fast jeden Tag Angebote für Einträge in Prospekte, Internetauftritte und alle mögliche Werbeaktionen. Doch das kostet Geld, ist also nur schwer zu leisten." Deshalb sei sie erstaunt gewesen über das Anliegen des Hamburger Niesky-Fans. "Ich habe mir seinen Text angeschaut, noch ein paar Hinweise gegeben." Nun hofft die Chefin der Tourist-Info, dass der Text seine touristische Wirkung entfaltet.
Mehr Informationen unter www.wikivoyage.org