Niesky
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Niesky will seine Ortschaft mit Biogas heizen

Ob das für Kosel machbar ist, lässt die Stadt untersuchen. Davon profitieren nicht nur kommunale Einrichtungen, auch die Bürger des Ortsteiles.

Von Steffen Gerhardt
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In der Milchviehanlage in Kosel betreibt die Agrargenossenschaft See eine Biogasanlage. Sie könnte künftig auch die Häuser im Ort mit Wärme versorgen.
In der Milchviehanlage in Kosel betreibt die Agrargenossenschaft See eine Biogasanlage. Sie könnte künftig auch die Häuser im Ort mit Wärme versorgen. © SZ-Archiv/André Schulze

Die Voraussetzungen sind durchaus gegeben. In Kosel steht eine Biogasanlage. Sie ist Bestandteil der Milchviehanlage der Agrargenossenschaft See und versorgt sie mit Wärme. Doch die dort erzeugte Energie aus Biogas könnte auch dem Ort zugutekommen. Davon ist die Stadtverwaltung und der Stadtrat überzeugt.

Deshalb will die Stadt jetzt prüfen lassen, inwieweit auch das Ortszentrum mit Fernwärme versorgt werden kann. Die Rede ist von einer Dorfheizung. Wie Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann im Stadtrat informierte, ist aus Sicht des Betreibers eine Erweiterung der Biogasanlage in Kosel möglich. "Voraussetzung hierfür ist aber eine Machbarkeitsstudie, in der alle technischen Daten untersucht und ermittelt werden", sagt die Oberbürgermeisterin.

Förderung für Studie

Diese Studie will sich die Stadt fördern lassen. Es wird mit Kosten von rund 32.000 Euro gerechnet. Ein dafür passender Fördertopf könnte das Modellvorhaben zu 60 Prozent mitfinanzieren. Der Stadtrat stimmte dem Erarbeiten einer förderfähigen Machbarkeitsstudie zu.

Zunächst soll diese Dorfheizung das Ortszentrum versorgen. Das betrifft neben Kindergarten, Feuerwehr, Heimatstube und Gemeinschaftsräumen auch kommunale Wohnungen. Diese werden derzeit mit einer Ölheizung versorgt, die für Wärme und warmes Wasser sorgt. Aber die Anlage verrichtet seit drei Jahrzehnten ihren Dienst und ist nicht mehr auf dem Stand der Technik. Dazu kommen Ausfälle der Regeltechnik und sie ist kein Energiesparer.

In dieses Vorhaben sollen die Einwohner mit einbezogen werden, betont die Oberbürgermeisterin. Schließlich soll die Dorfheizung Vorteile der Stadt, der Agrargenossenschaft und den Koselern bringen. Der Zeitfahrplan ist, die Studie im Januar zu beantragen und mit der Förderzusage in Auftrag zu geben. Im April könnten die Bürger mit einbezogen werden. Dazu will die Stadt einen Fragebogen vorbereiten. Anfang Juli soll die Studie vorliegen und mit den Beteiligten diskutiert und umgesetzt werden.

Niesky steht nicht allein mit einer Dorfheizung. Die Gemeinde Rietschen macht mit Daubitz und einer genossenschaftlichen Heizung seit elf Jahren gute Erfahrungen. Auch Kodersdorf ist auf dem Weg zu einer Dorfheizung, lässt die Machbarkeit bereits prüfen.