Rechten-Kneipe in Geheege wird bald abgerissen

Nun ist endlich klar: Der Gasthof "Zur Deutschen Eiche" in Geheege wird verschwinden. Damit geht in Kürze ein Wunsch in Erfüllung, den Ortschaftsrat und Heimatverein schon seit Längerem hegten und der auch von Rothenburg unterstützt wurde. Bereits im November 2020 wurde das Objekt auf Beschluss des Stadtrates in das Brachflächenregister aufgenommen - eine Voraussetzung für die Förderung in diesem Programm. Im März 2022 hatte die Stadt beim Freistaat einen Förderantrag eingereicht. Der wurde jetzt bewilligt.
Wie hoch der Bescheid ausgefallen ist, möchte Bürgermeister Philipp Eichler noch nicht in der Öffentlichkeit mitteilen. Denn die Ausschreibung der Abrissarbeiten läuft noch. Potenzielle Interessenten sollen keine Anhaltspunkte über den möglichen finanziellen Umfang des Auftrages bekommen.
Völlig unbekannt ist der zu erwartende Rahmen aber nicht. Die Planungsgesellschaft KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland hatte in der von ihr erarbeiteten Zukunftsstrategie für Rothenburg einen Kostenblock von rund 130.000 Euro notiert. Nach SZ-Informationen will Rothenburg aber weniger ausgeben, um den Eigenanteil so gering wie möglich zu halten. Der Abriss wird mit 90 Prozent gefördert, sodass 13.000 Euro - oder eben weniger - an der Stadt hängenbleiben.
Voraussetzung für neuen Ortsmittelpunkt
Laut Eichler ist das Interesse an dem Auftrag groß, erste Angebote lägen bereits vor, so der Bürgermeister. Im September soll darüber im Technischen Ausschuss beraten werden, in der Oktober-Sitzung des Stadtrates ist dann die Vergabe der Abrissarbeiten geplant.
Die könnten - freie Kapazitäten der beauftragten Firma vorausgesetzt - dann noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Abgeschlossen werden muss das Projekt bis Mitte 2023 - dies ist eine Vorgabe des Fördermittelgebers. Das etwa 1.500 Quadratmeter große Gelände wird bis dahin beräumt, entsiegelt und begrünt. Später soll an dieser Stelle der neue Ortsmittelpunkt von Geheege entstehen.
Mit dem Abriss des Gasthauses "Zu Deutschen Eiche" verschwindet ein Lokal, das in früheren Jahren immer wieder als "Rechten-Kneipe" in die Schlagzeilen geriet. Hier fanden regelmäßig Konzerte "mit dumpfen Klängen, verwoben mit feindseligen Textpassagen" statt, beschrieb die frühere Bürgermeisterin Heike Böhm in der SZ einmal das Geschehen. An diese Zeit wird bald nichts mehr erinnern.