Polizei schnappt Räuber nach Überfall auf Netto-Markt

Rothenburg. Aufregung am Dienstagmittag im Netto-Markt an der Horkaer Straße in Rothenburg. Eigentlich herrscht normaler Geschäftsbetrieb. Doch gegen Mittag überschlagen sich die Ereignisse. Denn da betritt laut Polizei ein Mann die Verkaufseinrichtung "und fordert die Mitarbeiterin mit vorgehaltenem Messer auf, die Kasse zu öffnen und das Geld in eine Plastiktüte zu stecken."
In der Vergangenheit hatten die Beschäftigten des Netto-Marktes schon einige Male mit ähnlichen Szenen zu tun, denn Studenten der Sächsischen Polizeihochschule trainierten hier den Einsatz bei Diebstählen und Überfällen.
Dieses Mal aber ist es ernst. Die Frau, berichtet die Polizei, sei der Aufforderung des Mannes nachgekommen. Dieser habe dann mit etwa 1.700 Euro die Flucht ergriffen und das Gebäude verlassen. Nachdem die Polizei verständigt worden war, leitete sie umgehend die Fahndung ein.
Mehrere Streifen des Görlitzer Reviers, des Einsatzzuges und der Bundespolizei schwärmten aus und suchten nach dem Erpresser. Auch ein Fährtenhund wurde mit hinzugezogen.

Haftrichter entscheidet über Konsequenzen
Ein Zeugenhinweis führte schließlich zu dem Gesuchten. Schon etwa zwei Stunden nach dem Vorfall im Netto-Markt konnte er vorläufig festgenommen werden. Für den laut Polizei 18-jährigen Deutschen hat dies möglicherweise strafrechtliche Konsequenzen. Ein Haftrichter sollte am Mittwoch darüber entscheiden. Außerdem ermittelt die Kriminalpolizei wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung.
Nach Angaben einer Netto-Sprecherin gibt es bei dem Marken-Discounter interne Vorgaben für die Mitarbeiter, um kritische Situationen präventiv zu vermeiden und außerdem Richtlinien, wie sie sich im Falle eines Überfalls verhalten sollen. Hierbei stünden stets die Sicherheit und das Wohl der Beschäftigten, aber auch der Kunden im Mittelpunkt, so die Sprecherin weiter.
Bei Überfällen werde den betroffenen Mitarbeitern grundsätzlich psychologische Unterstützung angeboten, sofern sie diese wünschten. Zu dem konkreten Fall in Rothenburg könne sich der Discounter aufgrund der polizeilichen Ermittlungen jedoch nicht äußern.