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Schulkomplex bekommt Gas-Pellet-Heizung

Ganz klar ist das aber noch nicht. Es ist zwar die günstigste Variante für Rothenburg. Doch die Umsetzung hängt am Geld.

Von Frank-Uwe Michel
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Der künftige Schulkomplex aus Neubau und Bestandsbauten soll mit einer Kombination aus Pellet- und Gasheizung betrieben werden.
Der künftige Schulkomplex aus Neubau und Bestandsbauten soll mit einer Kombination aus Pellet- und Gasheizung betrieben werden. © Architektenbüro

Damit die Kinder und Jugendlichen im neuen Rothenburger Schulzentrum nicht frieren, muss natürlich eine Heizung eingebaut werden. Doch welche Energieform am besten zu dem Bauvorhaben passt und dazu auch noch preisgünstig ist, wollten die Stadträte jetzt vom beauftragten Ingenieurbüro wissen.

Nach intensiven Untersuchungen steht nun fest, dass nur eine Kombination aus Pellet- und Gasheizung infrage kommt. Ralf Gläser, einer von drei geschäftsführenden Gesellschaftern der in Dresden ansässigen GESA-Ingenieurgesellschaft, erklärte den Räten, warum das so ist: Die verfügbare Palette sei zwar vielfältig. Aber: "Mit Wärmepumpen wäre nur ein Neubau wirtschaftlich zu beheizen. Weil hier aber auch Bestandsgebäude dazugehören, fällt diese Variante weg." Auch eine Solaranlage würde seinen Berechnungen nach nicht genügend Vorteile bringen. Denn: "In einer Schule geht der Wärmebedarf im Sommer stark zurück. Dann aber bringt die Sonnenenergie den höchsten Ertrag. Genau andersherum verhält es sich im Winter." Außerdem sei ein riesiger Solarpark notwendig, um die notwendige Energie zu erzeugen. "Die Dachflächen des Schulkomplexes reichen dazu nicht." Sein Fazit: Solaranlagen sind als Wärmequelle für Schulen nicht sonderlich geeignet.

Solarheizung erfüllt nicht die Bedingungen

Anders sieht das mit einem Pelletkessel aus, der unterstützt wird von einem Brennwertkessel auf Gas-Basis. Um über den Winter zu kommen, müsse das Pelletlager etwa alle drei Wochen aufgefüllt werden, so Gläser. Und nach jeweils 500 Betriebsstunden sei eine Wartung fällig. In der dann mehrtägigen Pause tritt die Gasheizung in Erscheinung. Sie muss den wartungsbedingten Ausfall des Pelletkessels überbrücken. "Gesetzlich sind wir verpflichtet, mindestens 50 Prozent der Heizleistung mit Ökoenergie zu bestreiten. Das werden wir hier ganz sicher erreichen", erklärt der Fachmann, dessen Firma bereits seit 30 Jahren im Energiebereich unterwegs ist und deshalb auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann.

Die voraussichtlichen Baukosten für Heizzentrale, Wärmespeicher, Nebenanlagen, Nahwärmenetz und Steuerungskabel liegen nach ersten Schätzungen zwischen 300.000 und 350.000 Euro. Wie teuer der jährliche Betrieb zu Buche schlägt, lässt sich heute nur schwer sagen. Laut Ralf Gläser werden perspektivisch alle Energiearten - außer Solar - im Preis steigen. "Gas dürfte mit der Erhöhung der Kohlendioxid-Steuer anziehen, bei den Pellets wird es wahrscheinlich die vermehrte Nachfrage sein."

Stadt will Heizungsprojekt gefördert bekommen

Ob die Gas-Pellet-Heizung nun tatsächlich in Angriff genommen werden soll, wollen die Stadträte in ihrer April-Sitzung entscheiden. Im Beschlusstext soll dann auch stehen, dass dies vorbehaltlich einer Förderung durch die Sächsische Aufbaubank (SAB) geschieht. Zwischenzeitlich hat die Stadt von dort eine Information bekommen, dass die Heizungsanlage in die Schulhausförderung integriert werden kann - abzüglich der zu beheizenden Fläche in den Bestandsgebäuden. Das sind laut Daniel Czerny, dem Verantwortlichen für Hochbau, Energie- und Gebäudemanagement im Rothenburger Rathaus, etwa 30 Prozent, die herausgerechnet werden.

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