Wie Kodersdorf Klimaschutz betreibt

Kodersdorf will als Gemeinde seine Energieeffizienz weiter steigern. In diesem Jahr sollen die Kohlendioxid-Emissionen um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 sinken. Dazu kommt, dass der Strom, der verbraucht wird, zu 60 Prozent von erneuerbaren Energien kommt. Diese Ziele sind Bestandteil des Energiepolitischen Arbeitsprogrammes, mit dem die Kommune ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten will.
Der Gemeinderat hat jetzt einstimmig beschlossen, das Programm fortzuführen und es für die nächsten fünf Jahre festgeschrieben. Ebenso die Maßnahmen dazu. Eine hat im September begonnen, der Bau des gemeinsamen Feuerwehrhauses für die Ortswehren Särichen und Mückenhain. Das Zusammenfassen beider Wehren bringt energetische Effekte, da fortan nicht mehr zwei Häuser zu unterhalten sind. Eine Million Euro kostet der Neubau in Särichen, dieser wird aber zu 90 Prozent gefördert.
Klärwerk ist zu klein geworden
Durch den Zuwachs im Gewerbegebiet Kodersdorf ist die in Nachbarschaft stehende Kläranlage zu klein geworden. Eine Erweiterung ist unumgänglich, da die Zahl der Einleiter gestiegen ist. Das soll mit einer neuen, energetisch optimierten Reinigungsanlage erfolgen. Mit einzurechnen ist außerdem der im Oktober übergebene Anbau an die Oberschule mit drei Fachkabinetten. Das ist eine Investition in die Zukunft, nicht nur was den digitalen Unterricht betrifft, sondern auch für die Energiebilanz der Gemeinde.
Wesentlich tragen dazu auch Heizungsanlagen bei. Die Oberschule wird anteilig schon mit Erdwärme beheizt. Künftig soll noch Strom aus der Energie der Sonne dazukommen. Aber zunächst steht die Herausforderung an die Gemeinde, die in die Jahre gekommene Heizungsanlage auf Basis von Erdgas zu sanieren, um die Wärmeversorgung in dem mit dem Anbau größer gewordenen Schulgebäude zu gewährleisten. Die Fachplanung dafür wurde bereits in Auftrag gegeben. Umgestellt ist die Heizung auch im Bauhof-Gebäude, berichtet Roland Michler. Der Nieskyer ist als Energieberater für die Gemeinde Kodersdorf tätig. Die Nachtspeicheröfen sind entfernt, jetzt sorgt eine Holzhackschnitzel-Heizung für Wärme.
Energiemanager für die Gemeinde
Roland Michler schätzt ein, dass Kodersdorf mit seiner Energiebilanz sehr gut dasteht. Rund 60 Prozent auf der Skala des European Energy Award hat Kodersdorf im September erreicht. Den Award als Preis gibt es bereits ab 50,1 Prozent. Kodersdorf konnte ihn vergangenes Jahr in Empfang nehmen. Bei 75,1 Prozent gibt es den goldenen Award. Diesen hat Rietschen als bisher einzige Gemeinde in Sachsen im Schrank stehen. Kodersdorf ist auf dem Weg dahin. Beitragen wird ein Energiemanager, der für die Gemeinde seine Arbeit aufnimmt. Darüber informierte Bürgermeister René Schöne. Auch darüber, dass der Verwaltungssitz in den nächsten Jahren einer energetischen Sanierung unterzogen wird.
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