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Wie Niesky den Holzbau vorantreiben will

Der Holzbau wird vielleicht bald weltmarktfähig. Vom Baum zum Bau sollen viele Akteure eingebunden werden. Und es winkt viel Geld.

Von Steffen Gerhardt
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Niesky wirbt mit seinen "Holzbauten der Moderne". Erklärtes Ziel ist es, den traditionellen industriellen Holzbau wiederzubeleben.
Niesky wirbt mit seinen "Holzbauten der Moderne". Erklärtes Ziel ist es, den traditionellen industriellen Holzbau wiederzubeleben. © André Schulze

Die Aktivitäten, den Nieskyer Holzbau nicht nur salon-, sondern weltmarktfähig zu machen, haben die nächste Stufe erreicht. Am Donnerstag trafen sich Vertreter der Stadt mit Unternehmern und Handwerkern aus der Holzbranche, der Wirtschaftsförderung Sachsen, der Entwicklungsgesellschaft des Landkreises und dem Holzkompetenzzentrum Sachsen in großer Runde im Wachsmannhaus.

Wichtiges Anliegen ist, die Geldfrage zu klären. Dazu bereitet die Stadt einen Förderantrag vor, der Nieskys Weg zum Holzbau finanziell untersetzt. Wie Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann sagt, geht es darum, alle Partner, die mit Holz etwas zu tun haben, in einem Netzwerk zusammenzubringen. Dazu soll ein Netzmanager eingestellt werden, der die Fäden über Niesky hinaus in der Region knüpfen wird. Aber auch die Aus- und Weiterbildung von Fachleuten soll darüber finanziert werden.

240.000 Euro für das Erste

Die Aussichten für Niesky sind gut, denn die Stadt ist eine von elf Kommunen bundesweit, die in den Genuss dieses innovativen Förderprogrammes des Bundes kommen. 240.000 Euro stehen für das auf zwei Jahre festgelegte Vorhaben zur Verfügung. Zehn Prozent der Summe sind selbst zu tragen, dafür kommen die Stadt und das sächsische Holzkompetenzzentrum auf. Bis zum Monatsende muss der Antrag eingereicht sein.

"Vom Baum zum Bau" heißt das Motto. So soll vom Waldbesitzer über die Holzver- und bearbeitung bis zum Holzbau und seiner Vermarktung eine in sich geschlossene Kette entstehen. Zwei Richtungen werden dabei angepeilt: Alles nur aus Holz zu bauen oder zusammen mit anderen Werkstoffen in Hybridbauweise. Wohnhäuser beispielsweise könnten so entstehen.

Weitere Förderung ist möglich

Nach den zwei Jahren soll mit der Förderung aber nicht Schluss sein. Wie die Oberbürgermeisterin erklärt, könnten in Phase 2 für die darauffolgenden drei Jahre weitere Fördergelder aktiviert werden, bis zu 1,5 Millionen Euro. "Das bringt uns Sicherheit für die nächsten fünf Jahre." Der Netzmanager soll nach einer Ausschreibung bereits im Oktober seine Arbeit aufnehmen können. Was das sächsische Holzkompetenzzentrum betrifft, sieht sich Niesky mit seinen Partnern bereits jetzt als Satellit dessen. Ziel des Kompetenzzentrums ist das Schaffen einer Achse von Forschung bis Fertigung und Vertrieb von Holzbauprodukten.