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Neißeaue geht gegen Rohrbrüche vor

Dafür muss das Trinkwassersystem erneuert werden. Zuerst ist Zodel dran. Aber auch die Feuerwehr profitiert.

Von Steffen Gerhardt
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Wasserrohrbrüche treten in der Neißeaue viel zu oft auf. Das soll nun ein Ende haben.
Wasserrohrbrüche treten in der Neißeaue viel zu oft auf. Das soll nun ein Ende haben. © Symbolfoto: Ralph Koehler/propicture

Die Einwohner von Zodel sollen wieder eine stabile Versorgung mit Trinkwasser bekommen. Dazu ist vorgesehen, in der Ortsmitte eine neue Trinkwasserleitung zu verlegen. Konkret geht es um 400 Meter, die neu gebaut werden. Diese Leitung wird die bisher besonders störanfälligen Rohre aus den 1970er Jahren ersetzen.

Per Wiesner, Bürgermeister von Neißeaue, sprach von einem halben Dutzend Rohrbrüchen, die im vergangenen Jahr zu beheben waren. Dieses Jahr gab es auch schon einen. Neben dem desolaten Zustand sind es aber noch zwei andere Gründe, die Neißeaue ins Trinkwassernetz investieren lassen: Zum einen führt die alte Leitung über einige private Grundstücke. Im Havariefall ist immer die Zustimmung des Eigentümers gefragt - und wer lässt schon gern Erdarbeiten in seinem Garten zu? Die neue Leitung wird im öffentlichen Raum, also im Fußweg und in der Straße in die Erde kommen.

Neue Hausanschlüsse in Zodel

Zum anderen soll die Versorgung mit Löschwasser für die Feuerwehr verbessert werden. Die neuen Rohre haben einen größeren Durchmesser, können mehr Wasser durchlassen. Dazu sollen zwei zusätzliche Hydranten gesetzt werden. Der neu zu erschließende Bereich umfasst das Gebiet östlich vom Sportplatz bis über die Hauptstraße gehend. Damit verbunden sind auch neue Hausanschlüsse in den Grundstücken.

Kosten soll das Vorhaben rund 160.000 Euro. Finanzieren will das die Gemeinde aus den Einnahmen der Gebühren für Trink- und Abwasser. Wie der Bürgermeister die Gemeinderäte informierte, soll im April die Ausschreibung erfolgen. Das Görlitzer Ingenieurbüro Ibos hat die Planung zu Papier gebracht, sodass die Ausschreibungsunterlagen jetzt erstellt werden. Baubeginn soll voraussichtlich Ende Mai, Anfang Juni sein.

Einschränkungen kommen auf die Bürger nur mit dem Umklemmen ihres Hausanschlusses an die neue Leitung zu. Da kann es tagsüber mal kein Trinkwasser geben. Ansonsten wird die alte Leitung die Haushalte weiter versorgen, bis die neue in Betrieb geht.

Analyse zum Löschwasser

Das Löschwasserproblem aufgrund des zu schwachen Trinkwasser-Leitungsnetzes besteht nicht nur in Zodel, sondern in der Gemeinde Neißeaue generell. Deshalb will die Verwaltung eine Analyse in Auftrag geben, um die derzeitige Situation in den einzelnen Ortschaften zu erfassen. Ibos hat ein Angebot dafür schon abgegeben. Diese Analyse soll Grundlage für weitere Investitionen in das Leitungsnetz sein, um die Einwohner stabil versorgen zu können und auch der Feuerwehr ausreichend Löschwasser zur Verfügung zu stellen. Versorgt wird die Gemeinde Neißeaue mit Ausnahme von Kaltwasser und Klein Krauscha durch das Trinkwasserwerk in Piensk (Penzig).