Von Bernhard Donke
Sabine Richter und ihre Tochter Elsa sind seit gut zwei Wochen jeden Morgen bereits bei Sonnenaufgang auf den Beinen und stehen am Amphibienschutzzaun entlang der S 109 zwischen Leipgen und Steinölsa. Dort sammeln sie dann gut eine Stunde lang die in den Eimern eingefangenen Amphibien und bringen sie sicher über die vielbefahrene Straße. So können die Tiere weiter unbeschadet ihren Weg zu den angestammten Laichplätzen ins nahe Teichgebiet fortsetzen.
Tochter Elsa registriert dabei jedes Tier auf einem Umfragebogen. Die in Steinölsa wohnende Sabine Richter engagiert sich so bereits seit drei Jahren ehrenamtlich im Auftrag der Naturschutzstation „Östliche Oberlausitz“. Ihre Motivation schöpft sie aus ihrem Glauben, erklärt sie: „Gott hat uns den Menschen die Schöpfung anvertraut, wir sind deshalb verpflichtet, sie zu bewahren und zu schützen.“ Noch bis in den Mai hinein wird sie deshalb jeden Tag auch bei Wind und Wetter dort am Zaun anzutreffen sein.
Wie wichtig die Arbeit der Ehrenamtler für den Amphibien-Schutz ist, erklärt die Leiterin der Naturschutzstation Annett Hertweck: „In den vergangenen Jahren ist aus klimatischen, vielfach auch wirtschaftlichen Gründen in der Landwirtschaft der Bestand der Amphibien in der Region stark rückläufig. Deshalb ist es wichtig, die Tiere und ihre Lebensräume zu schützen“, sagt sie. Bis zum Gründonnerstag haben die freiwilligen Helfer und Mitarbeiter der Naturschutzstation an den Straßenabschnitten mit dem 25 Kilometer langen Amphibienschutzzaun etwa 9.000 Amphibien gerettet.