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Nieskys Fußballer verpassen Befreiungsschlag

Gegen den Tabellenvorletzten Wilsdruff scheitern die Gastgeber vor allem an der Chancenverwertung.

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Nach dem Treffer zum 1:0 jubelt der Nieskyer Torschütze Jonathan Schneider ausgelassen. Das eine Tor reichte am Ende aber nicht zum Sieg, und weitere Chancen vergab auch der bullige Stürmer.
Nach dem Treffer zum 1:0 jubelt der Nieskyer Torschütze Jonathan Schneider ausgelassen. Das eine Tor reichte am Ende aber nicht zum Sieg, und weitere Chancen vergab auch der bullige Stürmer. © H.-E. Friedrich

Von Jörg Höhne und Frank Thümmler

Niesky. Fußball-Landesligist Eintracht Niesky hat eine große Chance verpasst, sich im Abstiegskampf etwas Luft zu verschaffen. Gegen den Tabellennachbarn SG Motor Wilsdruff, der zuletzt stark spielte und am Dienstag im Landespokal den Chemnitzer FC forderte (Endstand 0:2), reichte es nur zu einem 1:1-Unentschieden.

Dabei begann das Spiel aus Nieskyer Sicht ideal. In der 5. Spielminute zog Jonathan Schneider ab, der Ball wurde noch zur Ecke geklärt. Bereits zwei Minuten später machte es der Nieskyer Stürmer besser: Nach toller Vorarbeit vom schnellen Wilhelm Wilker, der sich auf der rechten Außenbahn durchgesetzt hatte, vollendete Schneider zur Führung. Und die Hausherren stürmten weiter. Patrick Meier spielte sich wunderbar auf der rechten Seite durch und hatte die Riesenchance zum 2:0, doch sein Schuss wurde abgewehrt und der Nachschuss Schneiders zur Ecke geklärt.

„Spieler setzen meine Idee gut um“

Es schien auch danach nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Nieskyer Treffer fallen sollte. Von den Wilsdruffern war nicht viel zu sehen. In der 19. Spielminute jedoch kamen die Gäste das erste Mal gefährlich vors Tor. Eine unglückliche Eintracht-Aktion nach der anderen führte schließlich zum völlig überraschenden 1:1. Doch die Gastgeber ließen sich davon zunächst nicht beeindrucken und stürmten weiter. Die größten Chancen zur erneuten Führung ließen Luca Darius Pluta (21.), Jonathan Schneider (23.) und Wilhelm Wilker (33.) liegen.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit stürmte Wilhelm Wilker allein auf den Wilsdruffer Schlussmann Michael Arnold zu, der gegen den jungen Nieskyer die Situation klärte (46.). Kurz darauf passte Sebastian Richter auf Wilhelm Wilker, doch erneut rettete Michael Arnold (47.). Auf der Gegenseite hatten die Gäste nach einem Eckball eine sehr gute Chance zur Führung, doch der Kopfball ging übers Nieskyer Tor (51.). Danach neutralisierten sich beide Teams, Strafraumszenen waren nun Mangelware.

Eintracht-Trainer Enrico Kuntke brachte mit Billy Zieschang und Pascal Löper zwei frische Spieler, um das Angriffsspiel anzukurbeln. In der 75. Minute passte Schneider auf Löper, der sofort abzog, aber das Gästetor verfehlte. Im Gegenzug setzte sich der ebenfalls eingewechselte Wilsdruffer Tim Sander durch und spielte den Ball in den Nieskyer Strafraum. Dort verpassten gleich zwei seiner Mitspieler das Spielgerät. Das schien noch einmal wie ein Weckruf zu sein für die Hausherren, die nun wieder aktiver wurden.

Klassenerhalt bleibt das Ziel

So beförderte Jonathan Schneider erst den Ball am Tor vorbei (82.), dann wurde sein Schuss zur Ecke geklärt (85.), in deren Folge Eintracht-Kapitän Sebastian Berg übers Tor köpfte. In der 86. Minute lenkte der Wilsdruffer Torwart einen Nieskyer Freistoß über die Latte. Die letzte Chance der Hausherren vergab Kapitän Berg, er schoss einen Freistoß in der 93. Minute am Gästetor vorbei. Auf der Gegenseite hatte Eintracht-Torwart Paul Engelmann Probleme bei einem Wilsdruffer Freistoß (95.), konnte den Ball aber letztlich mit seinen Vorderleuten klären. Danach pfiff der Unparteiische Tim Ziegler die Partie ab.

So mussten sich die Nieskyer mit dem Punktgewinn zufriedengeben, waren aber sichtlich enttäuscht. Trainer Enrico Kuntke, seit acht Wochen im Amt, war nach dem Spiel mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, mit dem Ergebnis nicht. „Man sieht, dass wir dreimal pro Woche trainieren. Die Spieler setzen meine Spielidee gut um. Spielerisch und vom Einsatz her war das eine gute Leistung, Wir haben eine Fülle von Chancen erspielt. Dass wir die nicht ausreichend genutzt haben, ist das große Manko. Das muss jetzt schnell besser werden. Dann bin ich auch optimistisch in Sachen Klassenerhalt. “

In den verbleibenden fünf Partien haben es die Nieskyer noch selbst in der Hand. Schon am kommenden Sonnabend geht es in Striesen zum nächsten Tabellennachbarn.

Niesky: Engelmann, Dominik (ab 70. Löper), Geduhn, F. Zieschang, Richter (87. Qach), Wilker, Schneider, Berg, Müller, Pluta, Meier (58. B. Zieschang)