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Nieskys Fußballer haben noch einen Strohhalm

Der Sieg im Kreisderby in Neusalza-Spremberg lässt die Eintracht-Kicker hoffen. Aber es braucht Schützenhilfe.

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Eintracht-Stürmer Willi Grohme konnte in der Anfangsphase seinem Neusalzer Gegenspieler (hier Richard Freudenreich) zweimal entwischen – und traf jeweils.
Eintracht-Stürmer Willi Grohme konnte in der Anfangsphase seinem Neusalzer Gegenspieler (hier Richard Freudenreich) zweimal entwischen – und traf jeweils. © Andreas Löper

Von Andreas Löper und Frank Thümmler

Neusalza-Spremberg. Vor dem Sachsenliga-Kreisderby zwischen dem FSV Neusalza-Spremberg und Eintracht Niesky war klar: Nur der Sieger darf am letzten Spieltag noch auf den Klassenerhalt hoffen – wenn auch die anderen Teams mitspielen. Nach der Partie und einem klaren 4:1-Sieg für die Gäste steht fest: Neusalza-Spremberg muss nach vier zum Teil sehr erfolgreichen Jahren in der Landesliga (unter anderem Vizemeister) zurück in die Landesklasse.

Nach Anpfiff der Partie war sofort zu spüren, dass die Nieskyer Eintracht besser mit dem Druck umgehen konnte. Schnell fanden die Gäste sich zurecht und erspielten erste Chancen durch Willi Wilker, der aber jeweils knapp am Torwart der Gastgeber scheiterte. Schon nach sieben Minuten erste Aufregung: Wilker kam im Strafraum zu Fall, aber der Elfmeterpfiff blieb aus.

Neusalza vergab seine erste Chance überhastet (10.). Der Druck der Nieskyer nahm weiter zu und wurde mit einem Doppelschlag belohnt. Willy Grohme konnte seinen Gegenspieler jeweils überlaufen und sicher vollenden (20., 21). Zwar kamen die Neusalzaer zur Chance auf den Anschlusstreffer, aber Niesky machte weiter das Spiel und war dem dritten Treffer mehrfach nahe. Es dauerte bis zur 43. Minute: Jonathan Schneider verlängerte einen Einwurf auf Luca Pluta, und der vollendete per Kopfball zum zu diesem Zeitpunkt hochverdienten 3:0 für die Gäste.

Zwei rote Karten, gerecht verteilt

Man durfte gespannt sein, ob die Gastgeber noch einmal ins Spiel finden würden. Sie erhöhten natürlich den Druck und wollten schnell den ersten eigenen Treffer erzielen. Dadurch ergaben sich Räume für Konter, die die Nieskyer allerdings nicht nutzten.

In der 62. Minute wurde es dann spannend: Nach einem Zweikampf an der Seitenauslinie gingen Wilke und sein Gegenspieler zu Boden, und zumindest zur Verwunderung der Gäste zeigt der Schiedsrichter dem Nieskyer die Rote Karte. Noch war eine halbe Stunde zu spielen, und mit einem Mann mehr erhöhten die Gastgeber den Druck nochmals.

Aber die Nieskyer Hintermannschaft stand gut, Paul Engelmann verhinderte das 1:3. Als Luca Pluta bei einem Zweikampf zu Boden ging, folgte die zweite Rote Karte im Spiel, dieses Mal für die Gastgeber. Jetzt gab es fragende Gesichter aufseiten der Neusalzaer (68.).Nun gab es ein letztes Aufbäumen der Gastgeber. Als in der 74. Spielminute das 1:3 gelang, wurde es nochmals spannend. Paul Engelmann verhinderte anschließend mit einer tollen Parade das 2:3. Mit frischen Kräften galt es für Niesky danach, den Vorsprung über die Zeit zu bringen und die sich jetzt bietenden Räume zu nutzen, um für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Diese kam in der 89. Spielminute: Florian Zieschang war nach einem Konter enteilt, und seinen Querpass drückte Sacha Görnitz zum 4:1 die Linie.

So kann sich die Eintracht noch retten

Eintracht-Trainer Enrico Kuntke sagte nach dem Spiel: „Endlich haben wir uns mal für eine gute Leistung belohnt und unsere Chancen genutzt. Die erste Halbzeit war richtig gut, in der zweiten Hälfte hat uns der überzogene Platzverweis aus dem Rhythmus gebracht, aber wir haben standgehalten. Jetzt glauben wir an unsere Chance am letzten Spieltag und werden da alles reinhauen.“

Die Nieskyer treffen am 11. Juni auf den Tabellenelften FC Lößnitz und brauchen einen Sieg, am besten mit drei Toren Unterschied. Das würde dann bei einer gleichzeitigen Niederlage von Riesa in Rabenstein und einem Nichtsieg von Motor Wilsdruff gegen den Tabellenachten Glauchau doch noch für den Klassenerhalt reichen.