In den zurückliegenden Tagen konnte man am Bahnübergang Muskauer Straße in Niesky manches Hupkonzert erleben. Güterzüge, die den Übergang passierten, hupten zuvor zweimal lautstark. Die Lokführer sind dazu verpflichtet. Für die Ursachen können sie aber nichts.
Im Rathaus der Stadt Niesky hatten sich auch schon Bürger gemeldet und über Lärmbelästigung geklagt, sagt Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann. Doch es war ein Bahnproblem. Wie die Oberbürgermeisterin mitteilte, scheint die Gefahrraum-Freimelde-Anlage (GFA) des Bahnübergangs gestört gewesen zu sein.
Diese Anlage ist bei Vollschranken dafür verantwortlich, den Gleisbereich zwischen den Schranken auf das Freisein von Hindernissen wie Fahrzeuge, Personen oder Gegenstände zu überprüfen. Zudem stellt sie sicher, dass beim Schließen der Schranken nichts dazwischen eingesperrt wird. Erst wenn die Anlage das Freisein bestätigt, wird die Fahrt des Zuges über ein Signal erlaubt. Da die Strecke von Leipzig aus ferngesteuert wird, kann das aber nicht mehr der Schrankenbediener vor Ort übernehmen.
Ist die Signalanlage gestört, gilt der gesamte Bahnüberweg als unsicher und damit gestört. Jeder Zug bekommt das signalisiert. Der Lokführer muss vor dem Übergang anhalten, erhält einen gesonderten Fahrbefehl, muss vor dem Passieren ein Pfeifsignal abgeben und darf erst dann langsam den Bahnübergang befahren. Dieses Signal wird von den Anwohnern nicht nur wahrgenommen, sondern auch als störend empfunden, vor allem nachts. Laut Oberbürgermeisterin sind Einwände dagegen rechtlich aber nicht durchsetzbar.
Doch die Bahn hat mittlerweile gehandelt, und das Hupen sollte nun wieder der Vergangenheit angehören.