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Nieskyer Waggonbauer frustriert über Schweigen des Chefs

Zum fünften Mal bereits versammelt sich die Belegschaft des Nieskyer Industriebetriebes an diesem Dienstag zur Mahnwache. Sie wollen endlich wissen, wie es weitergeht.

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So sah es bei der zweiten Mahnwache vor dem Nieskyer Waggonbau Mitte November aus.
So sah es bei der zweiten Mahnwache vor dem Nieskyer Waggonbau Mitte November aus. © André Schulze

Die Proteste der Nieskyer Waggonbauer gehen auch in dieser Woche weiter. Die IG Metall ruft die Belegschaft und interessierte Öffentlichkeit an diesem Dienstag zur fünften Mahnwache für den Industriebetrieb in Niesky unter dem Motto "Wir brauchen Unterstützung der Zivilgesellschaft und der Politik" auf.

Mit der Mahnwache zwischen 15.30 und 16.30 Uhr wollen die Vertreter der Arbeitnehmer den Eigentümer zu Verhandlungen zwingen, um Klarheit über die Zukunft des Unternehmens zu erhalten.

Seit September liegt ein Sofortmaßnahmeprogramm vor. Es wurde dem Waggonbau-Eigentümer, dem Unternehmen Tatravagonka aus der Slowakei, sowie der Landesregierung übermittelt. Darin wird die durch gestörte Lieferketten, hohe Energiepreise und gekündigte Mitarbeiter verursachte Dramatik verdeutlicht, die das Werk in eine bedrohliche Lage gebracht hat.

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Doch auch Monate später gibt es weiterhin keinen Kontakt zu Tatravagonka-Geschäftsführer Alexander Beljajev. Mehrere Schreiben auch seitens der Landesregierung, um deren Unterstützung der Betriebsrat und die IG Metall Ostsachsen gebeten hatten, blieben bis heute ohne konkreten Gesprächstermin.

„Es ist unverantwortlich wie der Eigentümer mit den Kolleginnen und Kollegen umgeht", erklärt daher Uwe Garbe, Chef der IG Metall in Ostsachsen. "Die Beschäftigten erwarten jetzt zu Recht belastbare Aussagen vom Eigentümer zur Perspektive des Waggonbaus." Für die Gewerkschaft ist klar, dass der Waggonbau in Niesky als einziger Hersteller von Güterwagen in Deutschland erhalten bleiben muss. Zumal die Politik das Ziel verfolgt, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen.