Die IG Metall will auf einer Mitgliederversammlung am Donnerstag klären, wie es beim Kampf um den Waggonbau in Niesky weitergehen soll. Das teilte die Gewerkschaft am Montag mit. An diesem Dienstag wird ab 15.30 Uhr die 20. Mahnwache vor dem Werkstor stattfinden.
Seit fünf Monaten drängen die Mitarbeiter mit dieser Form des Protestes auf Klarheit darüber, wie es mit dem Waggonbau nach diesem Jahr weitergeht. Der slowakische Eigentümer hatte sich bei der Übernahme des Unternehmens verpflichtet, es mindestens bis Ende 2023 fortzuführen. Was danach kommt, ist offen.
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Mit den Mahnwachen hätten die Mitarbeiter viel Aufmerksamkeit auf den einzigen Produzenten von Güterwagen in Deutschland gelenkt. "Wir haben es geschafft, die politischen Protagonisten dafür zu sensibilisieren und mit uns nach Lösungen zu suchen, um die Existenzbedrohung des Standorts und vor allem den Verlust der Arbeitsplätze und des so wichtigen Know-hows abzuwenden", erklärt Eileen Müller, Politische Sekretärin der IG Metall Ostsachsen. Nicht gelungen sei es aber, den slowakischen Eigentümer zum Dialog zu bewegen. Nach wie vor gibt es keine direkten Kontakte zwischen ihm und der Belegschaft. Die Geschäftsführung des Nieskyer Werkes hatte gegenüber der Unternehmerverband Niesky versichert, dass es keine Pläne für die Schließung des Betriebes gebe.
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Auf der Mitgliederversammlung am Donnerstag soll nun auch darüber entschieden werden, ob die Mahnwachen fortgesetzt werden. Die Linkspartei hatte in der vergangenen Woche die Belegschaft ermutigt, das Werk zu besetzen. Auch die IG Metall stellt jetzt die Frage, ob man noch mit dem slowakischen Eigentümer eine Lösung finden kann.