Dresden. Gut einen Monat vor Beginn des neuen Lehrjahres am 1. September sind in Sachsen noch rund 8 700 Ausbildungsplätze frei. Für Berufe wie Bäcker, Elektroniker, Friseur und Mechatroniker ist das Angebot besonders groß, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz mitteilte. Auch in den Fleischereien gebe es einen großen Bedarf an Nachwuchskräften. 176 freie Stellen für Fachverkäufer in Metzgereien seien in Sachsen gemeldet worden, doch bisher wollten nur sieben junge Leute diesen Beruf erlernen.
Allein im Handwerk sind noch 1 500 Stellen unbesetzt. Dennoch sind bis Ende Juni mehr Verträge geschlossen worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 2 314 junge Leute haben bislang unterschrieben, das waren 3,8 Prozent mehr, wie der Handwerkskammertag in Dresden mitteilte. Mit 4 900 Neuverträgen soll eine ebenso große Zahl wie 2014 erreicht werden.
„Die Wunschberufe der sächsischen Schüler haben sich in den vergangenen Jahren kaum verändert, noch immer legt sich ein Drittel der Bewerber auf allein zehn Berufe fest“, sagte der Vorsitzende der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, Klaus Schuberth. Das sei ein Grund dafür, warum viele Lehrstellen nicht besetzt werden könnten. Schuberth rät Jugendlichen zu mehr Flexibilität bei der Berufswahl, denn sie könnten aus 350 Ausbildungsberufen wählen.
Den Angaben zufolge wollen Mädchen vor allem Verkäuferin, Medizinische Fachangestellte oder Friseurin werden. Bei den Jungen stehen Kfz-Mechaniker, Zerspanungsmechaniker und Tischler weiterhin hoch im Kurs. (dpa)