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Nordmazedonien jetzt Mitglied der Nato

Das Land will der EU beitreten. Zunächst wurde es jetzt offiziell das 30. Mitglied des Militärbündnisses.

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Ein Bild von Außenminister Heiko Maas (2.v.l.) letztes Jahr in Nordmazedonien. In der Mitte sitzt Stevo Pendarovski, Staatspräsident von Nordmazedonien.
Ein Bild von Außenminister Heiko Maas (2.v.l.) letztes Jahr in Nordmazedonien. In der Mitte sitzt Stevo Pendarovski, Staatspräsident von Nordmazedonien. © Christoph Soeder/dpa

Brüssel/Skopje. Nordmazedonien ist offiziell das 30. Mitglied der Nato. Das Westbalkanland sei das neueste Mitglied, nachdem es am Freitag seine Beitrittsurkunde zum Nordatlantikvertrag beim US-Außenministerium in Washington hinterlegt habe, teilte das Militärbündnis mit. In den vergangenen Monaten hatten die Parlamente aller 29 bisherigen Nato-Staaten die Aufnahme Skopjes ratifiziert.

"Nordmazedonien ist jetzt Teil der Nato-Familie, eine Familie aus 30 Nationen und fast einer Milliarde Menschen", sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag in Brüssel. "Eine Familie, die auf der Gewissheit basiert, dass wir alle zusammen stärker und sicherer sind, egal welchen Herausforderungen wir gegenüberstehen." Am Montag soll bei einem feierlichen Akt die nordmazedonische Flagge am Nato-Hauptquartier in Brüssel gehisst werden.

Nordmazedoniens Präsident Stevo Pendarovski sprach von einem "historischen Erfolg", dass nach nunmehr knapp 30 Jahren Unabhängigkeit die Sicherheit und Zukunft seines Landes gesichert sei. Nächstes Ziel sei die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Für den frühen Abend wurde nach Angaben der Zeitung "Nova Makedonija" ein kleiner Festakt in Skopje angekündigt, in dessen Verlauf eine Artillerieeinheit der Armee sechs Salven Salut schießen wollte.

US-Außenminister Mike Pompeo sagte, die Nato-Mitgliedschaft des Landes werde Integration, demokratische Reformen, Handel, Sicherheit und Stabilität der Region fördern. Zudem zeige es anderen Staaten, dass die Nato-Tür jenen offen steht, die gewillt und fähig seien, nötige Reformen zu machen, die hohen Nato-Standards zu erfüllen sowie Verantwortung und Nutzen der Mitgliedschaft zu akzeptieren.

Die Nato-Mitgliedschaft Nordmazedoniens war durch die Beilegung des Namensstreits mit Griechenland im vergangenen Jahr möglich geworden. Die Regierung in Athen hatte die Umbenennung seines nördlichen Nachbarn von Mazedonien in Nordmazedonien gefordert, weil eine nordgriechische Provinz ebenfalls Mazedonien heißt und die Griechen deshalb Gebietsansprüche befürchteten. Aus dem gleichen Grund blockierte Griechenland fast drei Jahrzehnte lang die Annäherung Skopjes an die EU. In dieser Woche gaben die EU-Staaten grünes Licht für Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien. (dpa)