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Notruf außer Betrieb

Zwischen dem Dreieck Nossen und Döbeln-Nord sind die Notrufsäulen nicht nutzbar. Das erfordert mehr Aufmerksamkeit.

Von Maria Fricke
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Notrufsäulen wie auf diesem Archivbild sind auf einem Teilstück der A 14 derzeit nicht nutzbar.
Notrufsäulen wie auf diesem Archivbild sind auf einem Teilstück der A 14 derzeit nicht nutzbar. © dpa

Döbeln. Mit blauer Folie sind die Notrufsäulen entlang der Autobahn 14 zwischen dem Dreieck Nossen und der Anschlussstelle Döbeln-Nord verhüllt. Kraftfahrer, die auf diesem Autobahnabschnitt in einen Notfall geraten, sind demnach zurzeit auf ihr Handy angewiesen.

Autobahnmeistereien, Autobahnpolizei sowie die Verkehrsüberwachung in der Betriebsleitzentrale in Dresden-Hellerau seien über die Abschaltung der Notrufsäulen informiert, teilte am Dienstag Franz Grossmann mit. „Durch besondere Aufmerksamkeit auf Ereignisse in diesem Streckenabschnitt wird versucht, das Sicherheitsdefizit zu kompensieren“, so der Sprecher des zuständigen Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv).

Grund für die Außerbetriebsetzung ist die neue Streckenfernmeldekabelanlage, die in dem Abschnitt installiert worden ist (DA berichtete). „Aktuell werden die Notrufsäulen vom alten Kabel abgeklemmt und an die neue Infrastruktur angeschlossen“, erklärt Grossmann. Für die Umbauzeit sei es notwendig gewesen, die Säulen abzuschalten. Wann genau die Säulen wieder in Betrieb gehen werden, ließ der Sprecher des Lasuv offen. Die Baumaßnahmen, welche im September begonnen hatten, sollen noch vor dem Winter abgeschlossen werden, teilte Grossmann mit. Die Nutzer selbst würden von den neuen Leitungen nichts spüren.

Obwohl inzwischen fast jeder Kraftfahrer auch ein Handy bei sich hat, werden die Notrufsäulen noch genutzt. Nach Angaben des Lasuv liege die Nutzerzahl seit gut zehn Jahren konstant bei rund 50.000 echten Notrufen pro Jahr, jedoch bezogen auf alle Bundesautobahnen in Deutschland. Dies umfasst ein Netz von zirka 13.000 Kilometer. Etwa alle zwei Kilometer ist eine solche Notrufsäule aufgestellt. Anrufe erfolgen unter anderem aufgrund von Pannen, Havarien, Unfällen, aber auch bei gesundheitlichen Problemen von Fahrzeugführern.

Gegenüber dem Mobiltelefon haben die Anrufe über die Notrufsäulen mehrere Vorzüge. „Der Vorteil bei der Nutzung ist die sofortige Ortung des Ereignisses, welche Autobahn, welche Fahrtrichtung, welcher Kilometer, und die regionale Zuordnung von Hilfe, zum Beispiel von Abschleppunternehmen, Rettungsleitstellen, Autobahnmeistereien“, beschreibt Grossmann.

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