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Nur Thiendorf wächst

Alle anderen Gemeinden verlieren weiterhin mehr Einwohner als neue zuziehen.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Kontinuierlich verliert die Großenhainer Pflege seit einiger Zeit Einwohner. Das war auch im vergangenen Jahr nicht anders, zeigen entsprechende statistische Zahlen, die von den Gemeinden nun auf SZ-Nachfrage veröffentlicht wurden. Demnach ging es am stärksten – um 55 Einwohner – in der Gemeinde Ebersbach nach unten. Thiendorf ist die einzige Kommune mit kleinem Zuwachs. Hier die Details:

Großenhain:
Viel Zuzug

Der Bevölkerungsverlust belief sich im Vorjahr in der Stadt auf 26 Einwohner. Das erscheint angesichts von 18 784 Einwohnern nicht viel. Die Stadt verzeichnete 2017 auch mehr Zu- als Wegzüge. 720 neuen Einwohnern standen 633 Wegzüglern gegenüber. Das Jahr zuvor lagen Zu- und Wegzüge jeweils noch höher. Es starben voriges Jahr aber mehr Menschen in Großenhain, als es Neugeborene gab. Während Colmnitz, Görzig, Nasseböhla, Skäßchen, Skaup, Treugeböhla, Uebigau, Walda-Kleinthiemig, Weßnitz, Wildenhain, Zabeltitz und Zschauitz einen leichten Einwohnerrückgang verzeichneten, konnte der Ortsteil Bauda zulegen: von 392 auf 418 Einwohner. Über jeweils einen Mitmenschen mehr freute man sich in Rostig mit 243 Einwohnern, Skassa mit nun 245 und Stroga mit 124 Einwohnern.

Priestewitz:
Flüchtlinge gingen weg

Die Einwohnerzahl des südlichen Nachbarn von Großenhain sank von 3210 auf 3165, also um 45 Personen. Damit setzt sich ein Rückwärtstrend in der Gemeinde fort, der nur 2015 unterbrochen wurde.

31 Menschen starben im Vorjahr, 30 Kinder wurden geboren. Damit ist der Geburtenknick, der 2016 mit nur 20 Neugeborenen eingetreten war, wieder etwa im Durchschnitt der Vorjahre. Einwohnerverluste mussten die meisten Ortsteile hinnehmen, vor allem Kmehlen (25), was an weggezogenen Flüchtlingen liegt, Böhla-Bahnhof (9) sowie Altleis und Nauleis (jeweils 6). Priestewitz selbst konnte im Vorjahr 10 Einwohner dazugewinnen, Baßlitz und Zottewitz je 6. Lenz wurde um 4 Personen reicher.

Schönfeld:
Zahlreiche Sterbefälle

24 Einwohner hat die Gemeinde Schönfeld im Vorjahr verloren. Nur 10 Geburten stehen 38 Sterbefällen gegenüber. Die Einwohnerzahl liegt nun bei 1855, im Jahr zuvor waren es noch 1879. Je 9 Bewohner weniger gibt es in Schönfeld und Kraußnitz, 8 weniger sind es in Böhla b.O. Liega blieb gleich und Linz konnte 2 Bürger Zuwachs gewinnen. Das ist auch der einzige Ortsteil mit mehr Zu- als Wegzügen und mehr Geburten als Sterbefällen. Hier wohnen heute sogar mehr Menschen als noch 2013.

Lampertswalde:
Fast gleichgeblieben

Lediglich 7 Einwohner hat die Kommune Lampertswalde 2017 verloren. Das liegt auch an den 11 Geburten, die allein für den Hauptort registriert sind, und 4 in Brockwitz. Insgesamt gibt es aber in der Gemeinde 2 Sterbefälle mehr als neue Bewohner, die Einwohnerzahl fiel von 2601 auf 2594. Während der Saldo am Ende für Adelsdorf (+6), Blochwitz (+5), Quersa (+4), Brockwitz (+3) und Weißig a. R. (+1) positiv ausfällt, verloren die übrigen Ortsteile Einwohner, Lampertswalde mit 11 übrigens genausoviele wie Neubürger hinzukamen.

Ebersbach:
Viel Wegzug

Das Röderner Pflegeheim allein ist nicht schuld, dass die Gemeinde mit 55 Einwohnern weniger das Schlusslicht in der Region darstellt. Zwar starben im Vorjahr 91 Menschen in Rödern insgesamt, doch sank die Einwohnerzahl im Ortsteil im Vorjahr nur um 5. Dass sich die Bewohnerzahl in der Kommune von 4 489 auf 4 434 verringerte, hat vor allem mit Naunhof zu tun. 13 Einwohner wurden dort weniger gezählt – eine Abwärtsentwicklung, die schon einige Jahre geht und vor allem auf Wegzug zurückzuführen ist. 8 Einwohner weniger waren es in Cunnersdorf, 3 weniger in Göhra. Zuwachs hatte der Ort Ebersbach mit 8 bzw. Freitelsdorf und auch Lauterbach mit einem Bewohner. Alle übrigen Orte liegen im Minusbereich, Beiersdorf und Ermendorf blieben in der Einwohnerzahl gleich.

Thiendorf:
Mehr Geburten

Über 9 Einwohner mehr konnte sich die Gemeinde in „Ostautobahnien“ freuen. Von 3771 erhöhte sich die Bewohnerzahl auf 3780. Das lag am kräftigen Geburtenplus der Orte, die verkehrsgünstig an der Autobahn A13 und damit dresdennah liegen. 42 neue Erdenbürger stehen in der Gemeinde Thiendorf 31 Sterbefällen gegenüber. Den größten Zuwachs verzeichnete im Vorjahr Sacka mit 16 neuen Einwohnern, gefolgt von Naundorf mit 8 und Ponickau mit 4 Einwohnern. Mit allein 8 Geburten liegt Sacka vor Tauscha, Ponickau und Kleinnaundorf (je 5). Nur in Zschorna und Lüttichau-Anbau kam kein neuer Bewohner zur Welt. Die meisten Sterbefälle gab es in Sacka (6) sowie Thiendorf, Tauscha, Dobra und Kleinnaundorf (je 4).