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OB Jung will Sparkassenchef werden

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung wird sich zur Wahl des Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbandes stellen. Allerdings ist er nicht der einzige Bewerber aus Sachsen.

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© Sebastian Willnow/dpa

Dresden. Vor einigen Wochen ist Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) für das Amt des Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes (OSV) vorgeschlagen worden. Das habe ihn gefreut, „denn der Vorschlag zeigt Wertschätzung“ erklärte Jung am Mittwoch in einer Mitteilung. Er habe sich jetzt entschieden, im Oktober um das Amt zu kandidieren. Allerdings ist Jung nicht der einzige Kandidat aus Sachsen für den lukrativen Posten. Auch der Bautzner Landrat Michael Harig (CDU) strebt das Amt in Berlin an, das ab Juli 2019 neu zu besetzen ist. Der derzeitige OSV-Präsident, der frühere CDU-Landrat Michael Ermrich (64), soll dann in den Ruhestand gehen.

Zu seiner Entscheidung erklärte Jung: „Ich sehe mich dabei nicht als Kandidat einer Gruppe, sondern will für den Fall der Wahl Sprachrohr der ostdeutschen Sparkassenfamilie über Länder- und parteipolitische Grenzen hinweg und unabhängig von Größe und Verfasstheit der kommunalen Körperschaften sein.“

Seine langjährigen Erfahrungen als Verwaltungsratsvorsitzender einer großen Sparkasse sei er sowohl in Ostdeutschland als auch auf Bundesebene gut vernetzt, was er einbringen wolle. „Mein Ziel wäre im Falle der Wahl, den ostdeutschen Sparkassen da, wo möglich, zu noch stärkerer Sichtbarkeit zu verhelfen, ihnen – im Interesse der Institute wie dem der Kundinnen und Kunden – eine starke Stimme zu geben. Meine Kandidatur ist somit ein klares Angebot.“ Allerdings müsste im Falle seiner Wahl in Leipzig ein neuer OB gefunden werden. Die Amtszeit des 60-Jährigen als Oberbürgermeister in Leipzig läuft eigentlich noch bis 2020.

Landrat Harig begründete seine Ambitionen mit seiner langjährigen Erfahrung als Landrat. Zwar stehe er einerseits bei seinen Wählern in der Pflicht, die aktuelle Wahlperiode dauert eigentlich noch bis 2022. Andererseits sei er durch seine Arbeit seit 1994 mit dem Thema vertraut. Über die Kreissparkasse Bautzen und die Ostsächsische Sparkasse Dresden kenne er sowohl die Lage kleiner Häuser als auch die Situation einer Großstadtsparkasse. Sollte Harig mit seiner Bewerbung Erfolg haben, kämen auch auf den Landkreis Bautzen Neuwahlen zu.

Dass sich mehrere Kandidaten um die Position des OSV-Präsidenten bewerben, ist für Jung „nichts Ungewöhnliches oder gar Fragwürdiges“. Im Gegenteil: In der Demokratie sei das ein völlig normaler Vorgang. „Ich setze daher auf einen fairen demokratischen Wettbewerb“, schrieb Jung in seiner Mittelung.

Über den neuen OSV-Präsidenten wird die Verbandsversammlung des Sparkassenverbandes im Oktober diesen Jahres entscheiden. Ihr gehören die Vorstandsvorsitzenden aller 45 öffentlich-rechtlichen Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie die Bürgermeister und Landräte der Verwaltungen an, die Träger der Sparkassen sind. Der neue OSV-Präsident soll Mitte 2019 die Amtsgeschäfte übernehmen. (szo/dpa)