Merken

„Oberländer Musikanten“ feiern

Seit 35 Jahren gibt es die Blasmusikkapelle. Und seitdem ist Volker Schönfelder der Chef – am Sonntag wird er 60, und seine Musikerkollegen gratulieren.

Von Kerstin Fiedler
 3 Min.
Teilen
Folgen
Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die Oberländer Musikanten. Am Sonntag feiert ihr Chef Volker Schönfelder (l.) einen runden Geburtstag.
Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die Oberländer Musikanten. Am Sonntag feiert ihr Chef Volker Schönfelder (l.) einen runden Geburtstag. © PR

Löbau/Bautzen. Dass es sie immer noch gibt und dass sie so eine tolle Truppe sind, das haben sie vor allem ihrem Chef Volker Schönfelder zu verdanken. Sagen zum Beispiel die beiden Sänger der Oberländer Musikanten, Ramona Tondera und Andreas Wagner. „Ohne den Chef hätten wir es nicht so lange ausgehalten“, sagen die beiden. Am Sonntag feiert er nun runden Geburtstag in Löbau in der Pension Steffi, wo die Oberländer Musikanten seit vielen Jahren am 1. Mai und 3. Oktober spielen. Aus einem einfachen Grund.

In den 35 Jahren des Bestehens haben die Mitglieder der Kapelle gab es immer mal Wechsel in den einzelnen Positionen. Da hat jemand geheiratet und ist weggezogen oder die Familie mit den Kindern hat es eine Zeitlang nicht mehr zugelassen, dass alle zu jedem Auftritt kommt. „Aber das hat sich eingespielt“, sagt Ramona Tondera. Nachdem Volker Schönfelder die Termine rausgibt, muss sich jeder kümmern. Und wenn er nicht kann, hat er selbst für Profi-Ersatz zu sorgen. „Die Betonung liegt auf Profi“, sagt auch Andreas Wagner. Aber es ist meist kein Problem, denn „in Ostsachsen kennen sich die Musiker und wir helfen ja auch in anderen Gruppen aus“, sagt Ramona Tondera. Aber derzeit werden auch die Kinder oder Enkel der bandmitglieder an die Musik herangeführt. Luis und Jakob Mitschke sind beide neun Jahre alt und Cousins. Beide spielen sie Tenorhorn wie ihre Väter. Und Mara, die Schwester von Jakob und Enkeltochter von Ramona Tondera, lernt Querflöte.

Best-of-CD zusammengestellt

Zum 35-jährigen Bestehen haben sich die Musiker wieder selbst ein Geschenk gemacht. „Wir haben eine Best-of-CD aus unseren vier CDs gemacht“, sagen die beiden Sänger. 21 Titel sind darauf. Auch, wenn sie wissen, dass das Publikum immer seltener CDs kauft. Entstanden ist der Tonträger im selben Studio, in dem sie schon die anderen CDs aufgenommen haben, in Bad Wörishofen. In genau dem Tonstudio, in dem auch die Egerländer Musikanten produzieren. „Der Gründer der Egerländer, Ernst Mosch, wurde damals der König der Blasmusik genannt“, sagt Andreas Wagner. „Bei uns ist der Volker unser König“, lacht Ramona Tondera.

Dass am Sonntag in der Pension Steffi gefeiert wird, hat damit zu tun, dass die Partnerin von Volker Schönfelder die Pension betreibt. „Er hat sich dort prima eingebracht und viel gebaut, zum Beispiel einen Konzertgarten“, wissen die Musiker. Im Berufsleben ist Volker Schönfelder Vermögensberater. „Wenn wir Konzerte haben, ist er der Erste, der losfährt, und der Letzte, der noch ausräumt“, bewundern ihn seine Kollegen. Und auch dafür, dass er bei allem die Ruhe behält. Waren es zu DDR-Zeiten noch 60 bis 70 Konzerte im Jahr, so sind es jetzt noch 25. „Wir müssen auch mal an unsere Familien denken“, sagt Ramona Tondera, die einzige Frau in der Truppe. Einige Termine sind schon seit Jahren gesetzt, so wie der in der Nähe von Finsterwalde, wo die Gäste schon zwei Stunden vorher kommen, um einen Platz an der Tanzfläche zu ergattern. Oder zum Mühlentag in Luga. Neu dagegen sind Auftritte an der Krabatmühle Schwarzkollm oder beim Stadtfest in Hoyerswerda.

Die beiden Sänger, die auch privat ein Paar sind, hoffen nun, dass es so weiter geht und dass auch nach dem Geburtstag nicht der Zapfhahn zum Lieblingsinstrument von Volker Schönfelder wird.