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Spenden-Aktion für Baby Anton angelaufen

Das Schicksal des behinderten Jungen aus der Oberlausitz und das Drama seiner Geburt bewegt viele. Und viele wollen Familie Krause jetzt helfen.

Von Jana Ulbrich
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Melanie Krause mit ihrem Sohn Anton. Nach seiner dramatischen Geburt ist das Kind mehrfach schwer behindert.
Melanie Krause mit ihrem Sohn Anton. Nach seiner dramatischen Geburt ist das Kind mehrfach schwer behindert. © Matthias Weber/photoweber.de

Tobias Hempel hat Antons Geschichte in der Zeitung gelesen. Und weil der Familienvater aus dem Herrnhuter Ortsteil Ruppersdorf ein Mann der Tat ist, hat er sofort eine Idee. "Ich kenne die Familie", erzählt der 36-Jährige. "Die haben früher hier gewohnt. Aber was da passiert ist, das hab ich nicht gewusst."

Die SZ hatte diese Woche über das Schicksal und die Sorgen von Melanie und Michael Krause aus Oderwitz berichtet, darüber, wie die dramatische Geburt ihres zweiten Kindes ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt und für immer verändert hat. Darüber, dass der kleine Anton wie durch ein Wunder lebt, aber nur mit schweren körperlichen und geistigen Behinderungen. Darüber, dass zu den Sorgen um das Kind nun auch die finanziellen Sorgen für die junge Familie kommen.

Mehr als 12.000 Euro sollen dringend nötige Zimmer- und Tischlerarbeiten an dem alten Umgebindehaus kosten, das die Krauses ein Jahr vor Antons Geburt gekauft haben und sanieren wollten. Michael Krause wollte das größtenteils selbst machen, schafft das zeitlich aber überhaupt nicht mehr.

Die Zittauer Lebenshilfe hatte sich mit dem Kostenvoranschlag einer Tischlerfirma und der Bitte um Hilfe an die Stiftung Lichtblick gewandt. Die Stiftung hat sofort Hilfe zugesichert, kann aber nur einen Teil der Summe übernehmen.

Für den Rest will deswegen jetzt Tobias Hempel sorgen. Bei Facebook hat der Ruppersdorfer eine Spendenaktion gestartet. "Ich mache so etwas zum ersten Mal" sagt er. "Aber es ist mir einfach ein großes Bedürfnis, der Familie zu helfen. Ich hoffe, dass das viele andere auch so sehen." Er sei selbst Vater, erzählt er, sein Sohn genauso alt, wie Krauses großer Sohn Gustav.

Es ist nicht der einzige Spendenaufruf. Auch Franziska Hänsel hat eine Aktion unter dem Namen "Helft dem kleinen Anton" ins Leben gerufen. "Wir sind Freunde der Familie und möchten sie unterstützen", schreibt sie. "Bitte helft der kleinen Familie ein wenig Zeit zu schenken und ihr den Rücken zu stärken", schreibt sie.

Melanie Krause ist tief bewegt und überglücklich, als sie davon erfährt. "Ich weiß gar nicht was ich sagen soll", strahlt die 31-Jährige. Seit ihre Geschichte öffentlich ist, bekommt die Familie viel Zuspruch. "Das ist einfach unglaublich. Wir haben uns so viele Monate so einsam gefühlt. Und jetzt erleben wir so viel Hilfe - und wenn es auch nur ein paar Worte sind, die uns Mut machen. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar wir sind."

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