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Obermarktcenter dauert noch

Der Bau sollte im April beginnen. Allerdings tut sich auf der von Rossmann gekauften Fläche noch nichts.

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© Frank Korn

Von Frank Korn

Waldheim. Beim Bau des Obermarktcenters in Waldheim ist offenbar weiter Geduld gefragt. Nachdem die Drogeriekette Rossmann das Gelände am Obermarkt im Januar dieses Jahres von der Firmengruppe Krause erworben hatte, war von einem Baubeginn im März oder April die Rede (DA berichtete). Doch bisher sind noch keine Baumaschinen zu sehen. Vielmehr erobern Gras und Unkraut die Gräben, die im Vorjahr bei einer archäologischen Untersuchung entstanden sind.

Eine Anfrage des Döbelner Anzeigers bei der Dirk Rossmann GmbH ergab, dass der Baustart im Juli oder August erfolgen soll. Gründe für die Verzögerung gebe es keine, sagte Josef Lange von der Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Rossmann. „Es ist ein normaler Bauablauf“, so Lange. Mit dem späteren Beginn ist auch die ursprünglich geplante Eröffnung zum Ende dieses Jahres nicht zu schaffen. „Die Eröffnung ist für das zweite Quartal 2018 geplant“, sagte der Pressesprecher dazu. Zu der Frage, wie viel Geld das Unternehmen in das Obermarktcenter investieren wird, hieß es: „Dazu äußern wir uns grundsätzlich nicht.“

Trotz der erneuten Verschiebung des Baubeginns bleibt Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst (FDP) optimistisch, dass das Obermarktcenter gebaut wird. Durch den Ankauf der Fläche habe das Unternehmen den Willen bekundet, das Obermarktcenter zu bauen. „Über die Gründe der Verzögerung habe ich keine Kenntnis. Vielleicht hängen sie mit der allgemeinen Auftragslage in der Bauwirtschaft zusammen“, vermutet der Bürgermeister. Sicher, die Baulücke nerve, und auch das Gras wachse schon wieder. „Für mich ist aber wichtig, dass Rossmann das Gelände erworben hat“, betont Steffen Ernst.

Planungen laufen schon zwölf Jahre

Die Geschichte des Obermarktcenters hat bereits im Jahr 2006 begonnen. Der Bau sollte im Juni desselben Jahres und die Eröffnung sechs Monate später erfolgen. Doch immer wieder gab es Schwierigkeiten, unter anderen mit Genehmigungen. Das alte Amtsgericht, an dessen Stelle das Obermarktcenter gebaut werden soll, wurde erst Anfang 2008 abgerissen. Seitdem liegt das Gelände brach. Der Zugang wurde aus Sicherheitsgründen abgesperrt. Anwohner hatten sich über die Lärm- und Staubbelästigung beschwert, die einige Autofahrer verursacht haben. Sie hatten das Areal als illegalen Parkplatz genutzt. In den darauffolgenden Jahren wechselte mehrmals der Bauträger.

Die geplante Nutzung des Obermarktcenters hat sich im Laufe der Zeit ebenfalls verändert. Anfangs war von einem Einkaufsmarkt mit rund 700 Quadratmetern Verkaufsfläche die Rede. Später sollten im Erdgeschoss mehrere kleine Geschäfte mit unterschiedlichem Angebot einziehen. Seit geraumer Zeit steht fest, dass die Drogeriekette Rossmann und der Textilhändler NKD das Gebäude nutzen. Gleich geblieben ist immer die Nutzung des Obergeschosses. Dort sollen Büros untergebracht werden. Insgesamt sind rund 50 Parkplätze auf dem Grundstück des neuen Einkaufscenters geplant, das sich vom Obermarkt bis zur Zschopau zieht.

Im vergangenen Jahr hatten Mitarbeiter des Landesamtes für Archäologie nach historisch wertvollen Gegenständen gegraben, waren aber nicht fündig geworden. Das hatte einen erneuten Aufschub des Baubeginns bedeutet. (DA/rt)