Offener Protest gegen Corona-Maßnahmen

An diesem Sonnabend um die Mittagszeit wollen sie ihren Namen auch ein Gesicht geben: Die Kritiker der gegenwärtigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben beim Landkreis eine Versammlung angemeldet unter dem Motto: "Gegen Unverhältnismäßigkeit und Willkür und für die Wahrung von Grundrechten."
"Eigentlich wollten wir uns auf dem Marktplatz treffen, das Grundgesetz ausbreiten und eine Runde um das Rathaus laufen", sagt Organisator Steffen Golembiewski. Aber ganz so wird es nicht kommen. Das Landratsamt hat die angemeldete Protestaktion zwar genehmigt - allerdings nur unter strengen Auflagen.
So dürfen sich die Demonstranten wegen des Sonnabend-Wochenmarkts nicht auf dem Marktplatz treffen, sondern müssen an den Herkulesbrunnen auf der Neustadt ausweichen. "Wir haben damit kein Problem", sagt Golembiewski. Auch nicht damit, dass die Versammlungszeit auf eine halbe Stunde - von 11 Uhr bis 11.30 Uhr - begrenzt worden ist und die Teilnehmer Abstandsregeln wahren und Mundschutz tragen müssen.
Dass sie aber nur zu Fünfzehnt demonstrieren dürfen, das könnte nun schwierig werden, vermutet Golembiewski. Kreis-Sprecherin Franziska Glaubitz bestätigt, dass die Ordnungsbehörde die Anzahl der Teilnehmer auf 15 begrenzt hat. Der Kreis habe sich damit an der Sächsischen Allgemeinverfügung für Versammlungen orientiert, so die Sprecherin. Auch zu Gottesdiensten würden beispielsweise nur 15 Personen zugelassen.
Wie die Kritiker der Corona-Maßnahmen mit dieser Forderung umgehen werden, war am Donnerstagabend noch unklar.