Kamenz
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Oh happy Day für begeisterte Gospelfans

Großröhrsdorfer Sänger sorgen für eine volle Kirche. Und eine Auszeichnung gibt es noch dazu.

Von Bernd Goldammer
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Thomas Lohse, Geschäftsführer des Sächsischen Chorverbandes, zeichnete den Großröhrsdorfer Gospelchor aus. Der musizierte jetzt beim Konzert in der Großröhrsdorfer Stadtkirche vor vollem Haus.
Thomas Lohse, Geschäftsführer des Sächsischen Chorverbandes, zeichnete den Großröhrsdorfer Gospelchor aus. Der musizierte jetzt beim Konzert in der Großröhrsdorfer Stadtkirche vor vollem Haus. © Bernd Goldammer

Großröhrsdorf. Glaube, Kunst und Kultur können viele Menschen bewegen. In Großröhrsdorf bewahrheitete sich jetzt dieser Satz aufs Neue. Der Großröhrsdorfer Gospelchor zog mit seinem Konzert über 800 Besucher aus allen Himmelsrichtungen an.

Die überregionale Bedeutung des Konzertes war mit Händen zu greifen. Die Kirche der Bandweberstadt mit ihren beiden Emporen war bis zur zweiten Empore sehr gut gefüllt. Das Doppeljubiläum „10. Gospelworkshop“ und „25 Jahre Gospelchor Großröhrsdorf“ wurde ausgiebig gefeiert. Der Eintritt war frei. Mancher mag sich jetzt fragen, wie diese Musik in die Bandweberstadt kam und wie sie ihren Weg in die Herzen der Menschen fand?

Moderator Pfarrer i. R. Norbert Littig gab die Antwort darauf. „Das ist eine schöne Geschichte aus den Nachwende-Jahren. Die US-Amerikanerin Eileen Linz kam 1994 als Fremdsprachenassistentin an das Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasium. Sie wollte, dass ihre Schüler Vokabeln singend erlernen und bediente sich verschiedenster Gospelsongs. Sie spürte die Begeisterung und machte weiter. Als sie ein Jahr später umzog, war der Samen bereits gelegt. Aus den Schülern wurden Erwachsene, die in ihrem Leben auf Gospelmusik nicht mehr verzichten wollten. Ein Kulturfaktor für Großröhrsdorf entstand.

500 Euro für den Chor

Später bot der Gospelchor die beliebten Gospel-Workshops an und verbreitete damit die Begeisterung für diese Musikform. Alljährlich gaben sie mehrere Konzerte zu verschieden Anlässen und begeisterten ihr Publikum stets aufs Neue. Wie das Leben spielt, der Kontakt zu Eileen Linz verlor sich mit ihrem Weggang. So konnte Norbert Littig den Konzertbesuchern eine große Überraschung präsentieren. Die Recherchen der Chorfreunde hatten sich gelohnt. Eileen Linz war in München wiedergefunden worden. Auf Einladung war sie nach Großröhrsdorf gereist. Sie nahm aktiv am Gospel Workshop teil. Sie war sichtlich bewegt darüber, was sich aus ihrem einstigen Kultur-Anstoß entwickelt hat. Während des Konzerts sang sie ein Solo mit dem weltbekannten Stück „Oh happy Day“. Sie konnte die volle Kirche miterleben. 

Ein weiterer Höhepunkt war der Moment, als der Geschäftsführer des Sächsischen Chorverbandes Thomas Lohse eine Anerkennungsprämie in Höhe von 500 Euro an den Chor überreichte. Seine Worte erhöhten den Stimmungspegel. So wurde es ein durch und durch mitreißendes Konzert. Schon der Auftakt gelang mit „Freedom is coming“ grandios. Mit jedem weiteren Song steigerte sich das Gospel-Gefühl auch bei den Konzertgästen. Sie nahmen es in vollen Zügen auf, versuchten mitzusingen und wippten mit den Füßen. Im letzten Teil ehrten die Chormitglieder die beiden Leiterinnen Valeska Nowakowski und Sandy Schneider mit einem selbst komponierten Lied. Sie hatten es zusammen mit der Gospel-Band einstudiert. Nach etwa 90 Minuten kam mit „Lift the savior up“ der musikalische Schlusspunkt. Zumindest war es so gedacht. Die Gäste erklatschten sich allerdings noch eine Zugabe. Es bleibt dabei: Glaube und tief verinnerlichte Musik können viele Menschen begeistern.

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