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Oldie-Motorräder treffen sich im Oberland

An der "Route 66 des Ostens" betreibt Gerd Bierbaum seinen Service-Shop. Eine Arche Noah für ein Stück DDR-Geschichte.

Von Markus van Appeldorn
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Gerd Bierbaum und sein Sohn Markus (r.) mit zwei DDR-Zweiradlegenden: Einer Touren-Awo mit Beiwagen und der IWL-Roller "Berlin".
Gerd Bierbaum und sein Sohn Markus (r.) mit zwei DDR-Zweiradlegenden: Einer Touren-Awo mit Beiwagen und der IWL-Roller "Berlin". ©  Rafael Sampedro

Die B96 ist eine Straße der Träume und der Sehnsüchte. Bis heute ist die mit 520 Kilometern einst längste Fernstraße der DDR von Zittau bis Sassnitz auf Rügen eine beliebte Piste für Oldtimer-Fans. Nur ein paar Meter abseits aber in Sichtweite der Route, an der Bahnhofstraße in Neusalza-Spremberg, finden die Liebhaber nötige Ersatzteile und Zubehör, die die "Route 66 des Ostens" auf zwei Rädern bewältigen wollen. Dort betreibt Gerd Bierbaum mit seinem Sohn Markus seit elf Jahren den "Motorrad-Oldtimer Service".

"Es gibt nichts Schöneres, als mit einem Oldtimer, der auch aus der DDR stammt", hier langzufahren", schwärmt Gerd Bierbaum. Ob Awo, EMW, MZ oder IWL - für beinahe alles, was die DDR einst auf zwei Räder brachte, hält er Ersatzteile vor. Er möchte, dass die Fahrzeuggeschichte der DDR nicht in Vergessenheit gerät. Gerd Bierbaum besitzt auch selbst drei fahrbereite Liebhaber-Stücke, zwei Touren-Awo und eine MZ RT 125. Zum zweiten Mal nach 2018 lädt er am kommenden Sonnabend, dem 20. Juli, nun alle Fahrer von Oldtimer-Motorrädern vor und in seinen Laden ein.

An die 100 Motorräder kamen im letzten Jahr zu ihm nach Neusalza-Spremberg, sogar ein Fan aus Prag. Wenn das Wetter mitspielt, hofft er auch an diesem Wochenende auf rege Teilnahme. "Die Oldtimerszene findet immer mehr Zuspruch", sagt Gerd Bierbaum. Viele Oldtimerfreunde würden in ihrem Hobby mit den nostalgischen Motorrädern einen Ausgleich zur heute oft schnellen und hektischen Zeit finden. Hektisch soll es deshalb auch bei dem Treffen nicht zugehen, ein großes Rahmenprogramm hat Bierbaum nicht geplant. "Ich will das nicht ausufern lassen", sagt er. "Die Hauptsache ist, dass sich die Fahrer untereinander austauschen und Kontakt knüpfen können."

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