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Olympia schon im Kopf

Die Sportler des Jahres fühlen sich glücklich und müde zugleich. Außerdem haben sie noch viel vor.

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© Marijan Murat/dpa

Von Jan Mies und Nicolas Reimer

Viel Zeit zum Feiern blieb Laura Dahlmeier und Johannes Rydzek nicht. Ihr Fokus liegt bereits auf den Winterspielen, denn trotz aller bereits gewonnenen Titel fehlt beiden noch der eine besondere, und als die berühmt-berüchtigte Party im Benazetsaal langsam auf Touren kam, war Dahlmeier auch schon nicht mehr da. „Für mich geht es jetzt recht schnell wieder nach Hause“, sagte die Biathletin nach ihrer Kür zur Sportlerin des Jahres im Kurhaus von Baden-Baden. Schließlich ist „die Weihnachtspause sehr kurz“, und der nächste Höhepunkt steht quasi vor der Tür.

„2018 gibt es neue Ziele“, sagte die 24-Jährige, die mit dem nordischen Kombinierer Johannes Rydzek und den Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst ausgezeichnet wurde. Am 9. Februar beginnt Olympia in Pyeongchang.

„Es geht von null los. Ich versuche, mich wieder voll und ganz auf jedes einzelne Rennen zu konzentrieren“, sagte Dahlmeier, die bei der WM 2017 als erste Skijägerin fünfmal Gold und eine Silbermedaille gewann. Daher sehnte sie sich ihrem kurzen Weihnachtsurlaub daheim in ihren geliebten bayerischen Bergen entgegen. Noch in der Nacht verließ Dahlmeier den Schwarzwaldort. „Meine Beine sind schwer. Die Pause kommt gerade recht. Jetzt geht es darum, Kraft zu tanken für die nächsten Aufgaben.“

Rekordweltmeister Rydzek, der bei vier Starts vier WM-Titel holte, nahm sich ein bisschen mehr Zeit für die verstreuten Essens- und Getränkestände. „Mal schauen“, antwortete er grinsend auf die Frage, wo es am Abend denn noch hingehen solle. Feiern konnte der 26-Jährige mit seinen Auswahlgefährten Fabian Rießle und Björn Kircheisen, die als Staffel mit ihm und dem wegen Krankheit fehlenden Eric Frenzel bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres den dritten Platz belegten. „Das ist eine Auszeichnung für ein unvergessliches Jahr“, sagte Rydzek über seine Ehrung. „Ich war unglaublich aufgeregt und bin jetzt unglaublich dankbar und fühle mich auch geehrt. Jetzt freue ich mich auf die Weihnachtszeit mit Familie und Freunden und möchte etwas runter kommen, und 2018 greife ich auf alle Fälle wieder an.“

Bei Ludwig und Walkenhorst, die bereits 2016 nach ihrem Olympia-Gold in Rio de Janeiro siegten und sich im Sommer mit dem WM-Titel krönten, verzögert sich das noch ein wenig. Walkenhorst feierte zwar im festlichen Kleid, aber nach ihrer Hüft-Operation eben auch auf Krücken. Bei der Gala 2016 war es Ludwig, die nach einer Schulter-Operation verletzt mit Armschlinge auf der Bühne stand. „So ein sensationelles, aber auch hartes Jahr so abschließen zu können, ist wahnsinnig schön“, sagte Walkenhorst: „Wir haben nicht damit gerechnet.“ Das Kunststück, zweimal hintereinander die Wahl zur Mannschaft des Jahres zu gewinnen, gelang bisher bloß den Ruderern aus dem Deutschland-Achter, die dieses Mal auf Rang zwei kamen. „Es ist echt wieder atemberaubend, nach einem so besonderen Jahr gewürdigt zu werden“, sagte Ludwig. Der WM-Titel „war grandios“. Bei ihren Plänen für den Abend klangen beide ähnlich wie bei Rydzek. „Es scheint ja eine gute Gesellschaft zu sein“, sagte Ludwig: „2016 ging es auf jeden Fall lange – mal gucken, was diese Nacht passiert.“

Das gilt auch bei der Gala für Sachsens Sportler des Jahres am 6. Januar im Dresdner Kongresszentrum. Dafür steht Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter aus Dresden, der Dritte bei der bundesweiten Abstimmung, aber nicht zur Wahl, da er für Offenburg startet – anders als Pauline Schäfer, die Zweite der Abstimmung in Deutschland. Sie stammt zwar aus Saarbrücken, startet aber für Chemnitz. (sid)

Abstimmen für die Wahl zu Sachsens Sportlern des Jahres noch bis Mittwoch unter: www.sport-fuer-sachsen.de