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Zum Gottesdienst auf die Daten-Autobahn

Ostern mal anders: das Fest der Auferstehung Jesu Christi wird dieses Jahr bequem von zu Hause aus gefeiert.

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Vorsicht, Ostern: Der Hase gilt als Bote Gottes und steht wie das Ei als ein Zeichen für Fruchtbarkeit und Leben.
Vorsicht, Ostern: Der Hase gilt als Bote Gottes und steht wie das Ei als ein Zeichen für Fruchtbarkeit und Leben. © A. Koch / pixabay

Ostern ohne echten Gottesdienst? Einen Vorteil hat das Ganze ja: Die lange Fastenzeit kann man jetzt direkt zu Hause zu Ende bringen, ohne etwas Wichtiges zu verpassen. Auch die Sächsischen Kirchgemeinden begehen die Karwoche in diesem Jahr zwangsläufig auf andere Weise. Andachten und Gottesdienste werden nur im Fernsehen, Rundfunk oder per Livestream gefeiert. Zudem müssen geplante Aufführungen der Matthäus-Passion und der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach ausfallen. Auch Konfirmationen, die traditionell ab Palmarum stattfinden wurden in der Regel in den Herbst verlegt.

Die Dresdner Frauenkirche lädt zum Online-Gottesdienst (12.4.) und zum Osterkonzert (13.4.).
Die Dresdner Frauenkirche lädt zum Online-Gottesdienst (12.4.) und zum Osterkonzert (13.4.). © Sharon Ang / pixabay

Fantasievolle Osterpfade

Der doch recht tiefe Einschnitt in die gelebten christlichen Rituale wird allerdings eben ausgerechnet durch das Internet aufgefangen. Viele Andachten und Gottesdienste der Kirchen von Dresden und Umgebung werden im Livestream, aber auch im Fernsehen übertragen. Die meisten Kirchgemeinden in Sachsen gehen neue, zum Teil gar fantasievolle Wege. Denn neben geistlichen Angeboten und Gottesdiensten im Netz treten nun verloren geglaubte Kommunikationswege in den Fokus: Briefe, Telefon, aber auch Musik und Glockengeläut. In Krisenzeiten ist das Bedürfnis nach Gemeinschaft groß.

Osterkerzen als Symbole der Hoffnung: Da diesmal keine Kollekte eingenommen wird, rufen viele Kirchen in diesem Jahr zu Spenden auf.
Osterkerzen als Symbole der Hoffnung: Da diesmal keine Kollekte eingenommen wird, rufen viele Kirchen in diesem Jahr zu Spenden auf. © Gerd Altmann / pixabay

Am Ostersonntag verkünden viele sächsische Kirchen um 6 Uhr mit Glockengeläut die Botschaft von der Auferstehung Jesu. Ab 10 Uhr wird ein Ostergottesdienst mit Landesbischof Tobias Bilz aus der Nikolaikirche Leipzig im Livestream ausgestrahlt. Im Gottesdienst und in den Wohnungen soll dann gemeinsam das Osterlicht entzündet und Taufgedächtnis gefeiert werden. Viele Kirchgemeinden übertragen ihre Osterfestgottesdienste ebenfalls im Livestream, die häufig im regionalen Fernsehen zu sehen sind, so wie z.B. die Dresdner Kreuzkirche im Sachsen Fernsehen und auf YouTube. Anstelle geplanter Kirchenmusik wurden neue Programme zusammengestellt und mit Gesangs- und Instrumentalsolisten aus Dresden und Umgebung eingespielt. Die Palette reicht von gregorianischen Gesängen und Werken der Romantik bis zu einer Arie aus Bachs „Matthäuspassion.

Am Ostermontag wird um 10 Uhr ein MDR-Rundfunkgottesdienst mit Pfarrer Wolf-Jürgen Grabner aus der Kirche in Dresden Leubnitz-Neuostra gesendet, der parallel auch über den landeskirchlichen YouTube-Kanal übertragen werden wird.

Online-Gottesdienste

Einen Überblick über das Online-Angebot der evangelischen Kirchgemeinden gibt es unter: www.evlks.de

Infos zum Angebot der katholischen Kirchen sind zu finden unter:

www.bistum-dresden-meissen.de