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Parkeisenbahn setzt Giesen ein

Die Schlösserverwaltung will die Missbrauchsvorwürfe bei der Dresdner Parkeisenbahn aufklären. Der frühere Datenschutzbeauftragte von Sachsen soll Licht ins Dunkel bringen.

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© Archiv: SZ

Dresden. Die staatliche Schlösserverwaltung setzt bei der Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe bei der Dresdner Parkeisenbahn eine Expertenkommission ein. Das habe Schlösserland-Geschäftsführer, Christian Striefler, in Abstimmung mit dem Aufsichtsrats-vorsitzenden, Michael Antoni, entschieden, teilte die Verwaltung am Freitag auf Anfrage von sz-online.de mit. Demnach werde Thomas Giesen damit beauftragt, die teilweise schon länger zurückliegenden Vorgänge bei der Parkeisenbahn zu untersuchen und aufzuarbeiten.

„Giesen soll klären, was genau wann passiert ist, wer davon gewusst hat und wie das Handeln der Personen beim Förderverein, bei den Parkeisenbahnern, bei uns Beschäftigten und den Eltern zu bewerten ist“, heißt es in dem Schreiben an unsere Redaktion. Die Ergebnisse von Giesens Untersuchung sollen in einem Bericht veröffentlicht werden. Dieser soll vor Saisoneröffnung der Parkeisenbahn fertig sein.

Neben Giesen befasst sich auch die Staatsanwaltschaft mit den Vorwürfen. „Wir haben vor einigen Tagen aufgrund Ihres Artikels Anzeige erstattet wegen des Verdachts der Vertuschung einer Straftat“, teilte die Schlösserverwaltung mit und bezieht sich damit auf das Ergebnis einer SZ-Recherche. Demnach habe es bei der Dresdner Parkeisenbahn möglicherweise über Jahre sexuelle Übergriffe auf Kinder durch einen mittlerweile verstorbenen Mitarbeiter gegeben. Davon und von möglichen weiteren Tätern soll die Leitung des Betriebs schon mehrere Monate vor der öffentlichen Bekanntmachung der Verdächtigungen im Dezember gewusst haben.

Thomas Giesen war von 1992 bis 2003 sächsischer Datenschutzbeauftragter. Der Rechtsanwalt sei sehr erfahren in Fragen des Datenschutzes, des Strafrechts und des Arbeitsrechts, begründet die Schlösserverwaltung die Personalie. (szo)