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Parkplatz-Problem in Hartha gelöst

Auf der Annenstraße sollten alle Autos auf der linken Seite parken. Bürger hatten 2018 dagegen protestiert. Nun steht fest: Es gibt einen Kompromiss.

Von Erik-Holm Langhof
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So wie hier 2017 sollen Autos auch zukünftig auf der Harthaer Annenstraße bis zur Goethestraße rechts parken. Von dort bis zur Gerhart-Hauptmann-Straße dann auf der linken Seite.
So wie hier 2017 sollen Autos auch zukünftig auf der Harthaer Annenstraße bis zur Goethestraße rechts parken. Von dort bis zur Gerhart-Hauptmann-Straße dann auf der linken Seite. © Dietmar Thomas

Hartha. Der Bau auf der Annenstraße in Hartha geht weiter. Zurzeit ist der Abwasserzweckverband (AZV) vor Ort und baut einen neuen Abwasserkanal. Voraussichtlich im Anschluss soll durch die Stadt eine Sanierung der Straße folgen. Doch was wurde aus den Forderungen der Bürger nach einem neuen Parkkonzept?

Bereits bei den Planungen des AZV und der Stadt Hartha im Jahr 2018 kam Kritik aus Reihen der Bürger über die neue Parkplatzkonzeption. Die Stadt plante demnach die Parkfläche zwischen Karl-Marx-Straße und Gerhart-Hauptmann-Straße vollständig von der rechten auf die linke Seite zu verlegen. Der Hintergrund: Laut Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos) würden dadurch mehr Parkplätze entstehen, da es weniger Ausfahrten gebe, vor denen man Platz lassen muss. In einer Anwohnerversammlung stellte die Verwaltung den Vorschlag 2018 vor.

Derzeit werden auf der Annenstraße in Hartha Erdarbeiten des Abwasserzweckverbands erledigt. Die Stadt will die Straße auch vollständig sanieren. Das geht jedoch nur mit Fördermitteln des Landes.
Derzeit werden auf der Annenstraße in Hartha Erdarbeiten des Abwasserzweckverbands erledigt. Die Stadt will die Straße auch vollständig sanieren. Das geht jedoch nur mit Fördermitteln des Landes. © Lars Halbauer

Doch im Anschluss kam Kritik aus der Anwohnerschaft. Die Bürger stellten mehrere Probleme vor: So müssten zum Beispiel Kinder oder ältere Menschen, denen das Aussteigen aus dem Auto schwerfällt, auf der Seite zur Straße das Auto verlassen. „Das ist ein Sicherheitsrisiko“, sagte der Harthaer Matthias Weber. 

Außerdem falle es manchem Autofahrer schwerer, auf der linken Seite rückwärts einzuparken, ergänzte eine Anwohnerin. Ein Unfallrisiko stellt auch das Ausparken dar, da der Fahrer eine schlechte Sicht nach hinten hat. Und die Fenster der Häuser seien auf der linken Seite ziemlich tief angelegt, sodass beim Anlassen der Fahrzeuge die Abgase stören. Auch seien Schaufenster und Wohnungsfenster vom Sonnenlicht abgeschnitten.

Alle Argumente hatten die Anwohner der Annenstraße im Frühjahr 2018 aufgeschrieben und 41 Unterschriften gesammelt. Diese übergaben sie zur Stadtratssitzung Bürgermeister Ronald Kunze, der daraufhin im Technischen Ausschuss erneut eine Debatte dazu anregte. Erst Ende des Jahres konnten sich die Mitglieder auf eine Überarbeitung der Pläne einigen.

Wie das Stadtoberhaupt auf Anfrage von Sächsische.de nun mitteilt, sei die Intention nach dem Bau auf der Annenstraße die Parkplätze im unteren Bereich zwischen Karl-Marx-Straße und Goethestraße auf der rechten Seite zu belassen und im oberen Bereich zwischen Goethestraße und Gerhart-Hauptmann-Straße auf die linke Seite zu setzen. "Dadurch gibt es nicht mehr, aber auch nicht weniger Parkplätze", so Ronald Kunze. 

"Wir wollten uns mit den Bürgern gemeinschaftlich einigen, da es viele Hausbesitzer gibt, die auch lange Jahre bereits in der Stadt leben und auch weiterhin leben wollen." Auch die Stadträte hätten dem überarbeiteten Konzept zugestimmt. Über die Einführung sogenannter Bewohner-Parkausweise sei auch schon diskutiert, jedoch letztendlich verworfen worden. "Der Vorteil der Kleinstadt ist, dass wir derzeit noch ausreichend Parkplätze haben. Deshalb ist das für uns noch nicht nötig", so Kunze.

Annenstraße soll grundhaft saniert werden

Im Anschluss an die Baumaßnahmen des Abwasserzweckverbands will die Stadt tätig werden. So plant die Verwaltung für die Sanierung der Annenstraße knapp eine halbe Million Euro ein. Dort soll eine grundhafte Sanierung durchgeführt werden, aber unter Vorbehalt einer Fördermittelzusage. Knapp 390.000 Euro will die Stadt dafür aus Fördermitteln nehmen, der Rest sind Eigenmittel. Die Kosten werden jeweils auf dieses und kommendes Jahr aufgeteilt, da ein Ende der Bauarbeiten 2020 noch nicht voraussehbar ist.

"Auf eine Antwort vom Ministerium zu den Fördermitteln warten wir derzeit noch. Aktuell laufen die Gespräche noch", erklärt Ronald Kunze. "Sollten wir diese nicht bekommen, müssen wir schweren Herzens den Bauplan verwerfen. Denn aus Eigenmitteln können wir das nicht finanzieren."

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