Prag. Islamgegner aus Tschechien und Deutschland haben am Samstag eigenmächtig den Verkehr an früheren Grenzübergängen zwischen beiden Ländern behindert.
Die Blockade von Zinnwald
An den Übergängen Cinovec-Altenberg und Kraslice-Klingenthal versammelten sich jeweils rund 200 bis 300 Anhänger des tschechischen „Blocks gegen den Islam“ und der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung. Deren Anhänger kamen überwiegend aus Dresden und Meißen.
Ihr Initiator Lutz Bachmann stand in Zinnwald mit in der Menschenkette. Sie riefen unter anderem „Festung Europa. Macht die Grenzen dicht.“
Für zehn Minuten bildeten die Demonstranten eine Menschenkette und legten den Verkehr lahm. Zuvor hatten mehrere Redner um die Mittagszeit die deutsche Flüchtlingspolitik kritisiert.
Einen weiteren Protest gab es in Ceske Velenice (Gmünd) an der Grenze zu Österreich.
Die Straßenblockade richte sich gegen die jüngsten Vorschläge der EU-Kommission für eine europäische Flüchtlingspolitik, teilte der tschechische Anti-Islam-Block mit. „Sie wollen ohne uns über uns entscheiden und diese Leute in Länder schicken, die damit nicht einverstanden sind“, sagte dessen Gründer Martin Konvicka.
Der Hochschuldozent muss sich demnächst wegen Aufhetzens zum Hass gegen Muslime vor Gericht verantworten. (szo mit dpa)