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Peter Brook

Für die einen ist die Brook’sche Theaterkunst reine Improvisation, für die anderen der Höhepunkt der Modernität. Wie auch immer: Weltweit beachtete Inszenierungen wie „Carmen“, „Der Sturm“, die Dramatisierung...

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Für die einen ist die Brook’sche Theaterkunst reine Improvisation, für die anderen der Höhepunkt der Modernität. Wie auch immer: Weltweit beachtete Inszenierungen wie „Carmen“, „Der Sturm“, die Dramatisierung des Sanskrit-Epos „Le Mahabharata“ und „Tierno Bokar“ machten Peter Brook zu einem der bedeutendsten Theaterregisseure des 20. Jahrhunderts. Heute feiert er seinen 80. Geburtstag.

Die Wiederentdeckung der ursprünglichen rituellen Funktionen des Theaters und der Kampf der im Industriezeitalter verkümmerten Fantasie bilden den Kern seiner Erneuerungsversuche auf den europäischen Bühnen. „Ein Mann geht durch den Raum, während ihm ein anderer zusieht; das ist alles, was zur Theaterhandlung notwendig ist“, schrieb der Kultregisseur bereits 1968 in seiner programmatischen Schrift „Der leere Raum“.

Das Ergebnis sind minimalistische Inszenierungen, die durch körperlichen Ausdruck die Sprache in den Hintergrund drängen. So entwickelte Brook – von dem Gedanken einfacher Ausdrucksmöglichkeit und weltweiter Verständigung besessen – eine Lautsprache, die bei Hörern ganz unterschiedlicher Kulturen ähnliche Gefühle hervorrufen soll.

Brook gründete das Institut für Theaterforschung in Paris mit der berühmt gewordenen Bühne Bouffes-du-Nord. Von da aus gehen seine asketischen, mit einer vielsprachigen und kosmopolitischen Truppe entwickelten Inszenierungen auf Welttournee. (dpa/SZ)