Kamenzer Band startet Benefiz-Aktion

Kamenz. Leere Flaschen abgeben und den Pfandbon spenden für eine gute Sache - das kann man dieser Tage in Kamenz. Noch bis nächste Woche läuft eine Benefiz-Aktion, die durch Familie Peltzer und ihren Edeka-Einkaufsmarkt unterstützt wird. Angekurbelt hat sie die Kamenzer Band Never Walk Alone (NWA) zugunsten des Mukoviszidose-Verein.
Mukoviszidose ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung. Infolge eines Gendefekts wird in vielen Organen des Körpers zäher Schleim produziert, der die Organe schädigt. Sie gehört zu den seltenen Erkrankungen. In Deutschland leben nur bis zu 8.000 Patienten damit.
Doch wie kamen die Musiker der German-Irish-Folk-Rock-Band auf die Idee zu dieser Benefiz-Aktion? In Vorbereitung der Fête de la Musique im vorigen Jahr bekam Band-Leader Sylko Freudenberg Kontakt zur Band Rooftop Radio aus Görlitz und lernte Justus Markert kennen. "Daraus entstand ein reger Kontakt. Unsere Band spielte letztes Jahr auch auf dem Festival de la Musique in Görlitz. Bei dieser Gelegenheit erzählte er vom Pfand-Benefiz in Görlitz, das von Rooftop Radio organisiert und initiiert wurde", sagt Sylko Freudenberg. "Wir fragten nach den Gründen, dabei stellte sich raus, dass es in seiner Verwandtschaft einen Betroffenen gibt. Wir fanden die Aktion sofort bewundernswert und spendeten. Und nun haben wir sie nach Kamenz geholt!"
Pfandflaschen wegbringen, Bon spenden
Nur die Wenigsten von NWA hatten bislang von Mukoviszidose gehört. Nachdem die Musiker feststellten, dass diese Krankheit deutschlandweit wenig Beachtung findet, entschieden sie sich zu helfen. "Wir orderten Spendenboxen vom Mukoviszidose-Verein. Eigentlich wollten wir so auf unseren Konzerten Geld akquirieren, aber da kam uns Corona dazwischen", so Freudenberg. Alle Konzerte der nächsten Monate sind abgesagt. Daher dachte die Band um, und fand bei Edeka Peltzer offene Ohren. Mehrere andere Großmärkte hatten die Idee vorher abgewiegelt.
Wie funktioniert's? Noch bis zum 20. Mai kann jeder, der im Edeka-Markt Kamenz Leergut wegbringt, seinen Pfandbon in eine Sammelbox neben dem Pfandautomaten werfen. "Eigentlich wollen wir nächsten Mittwoch direkt vor dem Markt ein kleines Benefizkonzert geben, doch das hängt von den Corona-Schutzmaßnahmen ab", heißt es. "Vielleicht verschieben wir es auch. Damit verlängert sich dann alles", sagt Sylko Freudenberg.
Bisher spendeten und unterstützten die Aktion auf Facebook drei Unternehmen, zwei Bands, 34 Privatpersonen, eine Interessengemeinschaft sowie eine unbekannte Anzahl an Pfandbon-Spendern. Die 700 Euro-Marke ist längst geknackt. Mindestens 1.000 Euro sollen aber zusammenkommen, die am Ende dem Mukoviszidose-Verein zugute kommen. Jeder, der im Internet spendet, durfte übrigens einen Musikwunsch äußern, der von Mitgliedern der Band daheim eingespielt wurde.
So kann über Facebook gespendet werden:
www.facebook.com/donate/621992921691533/
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