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Pfannkuchen-Theater und Mental-Magie

Milko Bräuer tritt mal wieder in seiner Heimatstadt auf. Neben Kinder- und großen Shows hat er auch noch andere Pläne.

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© privat

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Als Magier Milko Bräuer zum Fasching im Alberttreff zauberte, kannten ihn die meisten Kinder gar nicht. Es wird also Zeit, dass er in seiner Heimatstadt mal wieder auf die Bühne kommt. Schon beim Stadtfest am 3. Juni wird es soweit sein. Dann wird der Magier zu Meister Blauknopf und spielt das Märchen von der verlorenen Zeit. Mit ihm auf der Bühne: der Brezlseppl alias Tasso Witupil aus Dresden.

Diese Kinderzaubershow hat schon in vielen Städten für strahlende Gesichter gesorgt: in Ilmenau und Crimmitzschau und sogar im österreichischen Zillertal. Mit vielen Lachern, aber auch kindgerechter Wissensvermittlung wird hier gezaubert.

Schon seit der Wende arbeitet Milko Bräuer nicht nur als Magic Hellorder, sondern im Projekt Pfannkuchentheater auch für Heranwachsende. „Denn sie sind ja das Publikum der nächsten Generation“, so der 56-Jährige, der selbst Vater ist. Ein sehr dankbares obendrein. Für Kinder wäre Zaubern außerdem das Größte. „Man kann sich dabei Wünsche erfüllen, etwas Kaputtes ganz machen oder sogar Tote erwecken“, sagt Milko Bräuer. Eine Zaubershow sieht er für Kinder nicht nur zur Unterhaltung, sondern als Schlüsselerlebnis. Da sollte es auch eine pädagogische Komponente geben, meint er.

In die Geschichte von der gestohlenen Zeit baut der Großenhainer deshalb ein paar leichte wissenschaftliche Erkenntnisse ein: die Beschaffenheit seiner Zauberkugeln oder wie man eine Prüfung besteht. Mit dabei ist übrigens auch die freche Handpuppe Friedl, der Milko Bräuer als Bauchredner seine Stimme leiht. Friedl fährt auf einem Seil Einrad. Doch dann reißt das Seil. Kann man es mit dem Zauberspruch „Hau ab, du blöder Knoten!“ wieder ganz machen? Wer weiß.

Sieben Shows spielt Milko Bräuer an jenem ersten Juniwochenende. Trotzdem freut er sich, nach Jahren mal wieder in Großenhain aufzutreten. Mit seinen Programmen ist er in ganz Deutschland unterwegs – und darüber hinaus. „Es gab auch schon Anfragen vom Fernsehen für die Show Supertalent“, erzählt Milko Bräuer. Doch das lehnte er ab. Magic Hellorder will lieber sein eigenes Ding machen. So wie beim Abschluss der Landesgartenschau in der Partnerstadt Öhringen mit der Megashow „Fantropia, die Sprache der Blumen“. Die wird ganz oft von Firmen gebucht.

Von den Großshows will sich der Großenhainer allerdings mehr und mehr zurücknehmen. Ihn zieht es zur Mental-Magie. Man könnte auch Gedankenlesen sagen: Magie, die man nicht sieht. Neben dem Fachbuch „Zaubern für Kinder“ stehen bei Bräuer Werke wie „So werden Sie ein Mentalist“ im Bücherregal. Von dieser Art Illusion geht auch für Milko Bräuer eine große Faszination aus. „Man kann damit das große Geld machen – oder das Publikum begeistern“, weiß der Berufsmagier.

Unter dem Schlagwort „Cold Reading“ gibt es eine Menge Literatur über diese Kunst, sein Gegenüber mehr oder weniger zu manipulieren. Doch den Trick, sich Programmtexte in den Kopf zu zaubern, hat Milko Bräuer noch nicht gefunden. Noch trimmt er sich zu Hause vor Auftritten auf dem Stepper – und vor sich sein Textbuch.