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Pfleger ersticht Altenheimbesucherin

Der 59-jähriger Mitarbeiter greift die Enkelin einer Bewohnerin mit einem Messer an. Danach bringt er sich um. Die 37-Jährige stirbt an den Folgen der Verletzung. Der Fall ist rätselhaft.

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© Roland Halkasch

Christoph Springer

Dresden. Das Zimmer in der vierten Etage ist leer. Wann die mehr als 90 Jahre alte Bewohnerin zurückkehrt, ist offen. Vielleicht nie, denn in diesem Zimmer ist am Mittwochabend ihre Enkelin von einem Messerstecher angegriffen worden. Die 37-Jährige lebte nach der blutigen Attacke nur noch einen reichlichen halben Tag lang. Am Donnerstagmittag starb sie in einem Dresdner Krankenhaus.

Die Bluttat vom Seniorenheim

Einen Tag nach einer Messerattacke in einem Dresdner Seniorenheim ist eine 37 Jahre alte Frau am Donnerstag ihren schweren Verletzungen erlegen. Der 59 Jahre alte Angreifer hatte sich nach der Tat aus einem Fenster gestürzt und sich dabei tödlich verletzt.
Einen Tag nach einer Messerattacke in einem Dresdner Seniorenheim ist eine 37 Jahre alte Frau am Donnerstag ihren schweren Verletzungen erlegen. Der 59 Jahre alte Angreifer hatte sich nach der Tat aus einem Fenster gestürzt und sich dabei tödlich verletzt.
Einen Tag nach einer Messerattacke in einem Dresdner Seniorenheim ist eine 37 Jahre alte Frau am Donnerstag ihren schweren Verletzungen erlegen. Der 59 Jahre alte Angreifer hatte sich nach der Tat aus einem Fenster gestürzt und sich dabei tödlich verletzt.
Einen Tag nach einer Messerattacke in einem Dresdner Seniorenheim ist eine 37 Jahre alte Frau am Donnerstag ihren schweren Verletzungen erlegen. Der 59 Jahre alte Angreifer hatte sich nach der Tat aus einem Fenster gestürzt und sich dabei tödlich verletzt.

Die Seniorin aus dem Heim „Am Gorbitzer Hang“ kannte den Täter. Es war einer ihrer Altenpfleger. Deshalb hatte der 59-jährige Deutsche aus Dresden jederzeit Zugang zu dem großen Haus mit neun Wohnbereichen. Er arbeitete bereits seit 1994 in der Einrichtung, die vom Arbeiter-Samariter-Bund betrieben wird. Rund 90 Pfleger und 110 weitere Mitarbeiter in Abteilungen wie der Küche, der Haustechnik und der Verwaltung sind in dem dreigeteilten Hochhaus an der Leutewitzer Straße beschäftigt. Der 59-Jährige fiel nicht auf.

Geschäftsführer Peter Großpietsch schlussfolgert aus seiner 24-jährigen Dienstzeit: „Er war ein guter Mitarbeiter.“ Niemand kann sich zurzeit erklären, wie es zu der Bluttat am Mittwochabend gekommen ist. „Wir sind alle wie vor den Kopf gestoßen“, sagt Großpietsch und kündigt an, alle Mitarbeiter zu dem 59-Jährigen zu befragen. Vielleicht erklärt sich dabei, warum der Mann die 37-jährige Frau angegriffen hat.

Polizeibericht vom 15.03.

Ladendieb gestellt

14.03.2018, 16 Uhr / Dresden-Reick

Am Mittwochnachmittag stahl ein Ladendieb Lebensmittel und Süßigkeiten aus einem Supermarkt an der Reicker Straße. Ein Ladendetektiv bemerkte dies und sprach den Mann nach Verlassen der Kassenzone an. Der Tatverdächtige stieß den Detektiv daraufhin zur Seite und flüchtete mit seiner Beute.

Im Zuge der Fahndung konnte der 32-jährige Tatverdächtige festgenommen werden. Gegen den Dresdner wird nun wegen räuberischen Diebstahls ermittelt. (szo)

Trickbetrüger scheiterten

13.03.2018, 18 Uhr bis 14.03.2018, 11 Uhr / Johannstadt

In den zurückliegenden beiden Tagen erhielt eine 85-jährige Seniorin mehrere Anrufe von einem unbekannten Mann, der ihr einen Gewinn in Höhe von 70000 Euro in Aussicht stellte. Um die Summe zu erhalten, müsse die Frau jedoch knapp 2000 Euro Gebühr zahlen.

In der Folge meldete sich noch ein vermeintlicher Polizeibeamter per Telefon, der die ältere Dame von der Echtheit des Gewinns überzeugen wollte. Die 85-Jährige ließ sich nicht hinters Licht führen und verständigte die Polizei. (szo)

Einbruch in Bäckerei

14.03.2018, 20 Uhr bis 15.03.2018, 02.25 Uhr / Löbtau

In der Nacht zum Donnerstag hebelten Einbrecher die Hintertür einer Bäckerei an der Kesselsdorfer Straße auf. In den Räumen öffneten sie gewaltsam einen Tresor und stahlen aus diesem rund 750 Euro Bargeld. Zu dem entstandenen Sachschaden liegen noch keine Angaben vor.

Einbruch in Bürogebäude

14.03.2018, 11.15 Uhr festgestellt / Niedersedlitz

Einbrecher sind in ein Bürogebäude an der Niedersedlitzer Straße eingestiegen und haben aus den Räumen unter anderem verschiedene Computertechnik, einen Fernseher sowie Werkzeuge gestohlen. Zum Wert des Diebesgutes liegen noch keine Angaben vor. Der entstandene Sachschaden beträgt etwa 500 Euro.

Diebstahl aus Einfamilienhaus

14.03.2018, 09.55 Uhr bis 14.45 Uhr / Dresden-Zschernitz

Einbrecher hebelten am Mittwochnachmittag die Terrassentür eines Einfamilienhauses an der Thormeyerstraße auf und durchsuchten Räume, Schränke und Behältnisse. Die Täter hinterließen dabei so eine Unordnung, dass es derzeit noch keine Angaben zu Sach- und Diebstahlschaden gibt.

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Bisher ist nur das bekannt: Der Pfleger war seit August 2017 wegen einer Schulterverletzung krankgeschrieben. Dennoch hatte er Kontakt zu seinen Kollegen. Im Dienstplan, der alle zwei Monate geschrieben wird, stand er schon wieder. Über seine Wiedereingliederung sollte an diesem Freitag gesprochen werden. Doch schon zwei Tage zuvor kam er in das Heim und ging in die Wohngruppe, die er zusammen mit mehreren Kollegen betreut. 27 Senioren leben dort. Sie haben Einzelzimmer mit kleinen Bädern und ein großes gemeinsames Wohnzimmer. Es war 19 Uhr. Der Spätdienst arbeitete, der noch krankgeschriebene Pfleger lief zum Zimmer der Seniorin. Ob er genau wusste, dass dort gerade die Enkelin zu Besuch ist, gehört zu den Fragen, die die Polizei noch beantworten muss. Zu dem Messer, das er bei sich hatte, machten die Beamten keine Angaben.

Unbestätigten Berichten zufolge stach er es der Frau in den Hals. Die Verletzte schleppte sich zum Pflegerzimmer, unterdessen öffnete der Mann das Fenster und sprang in die Tiefe. Er stürzte auf ein Vordach aus Kunststoff, durchschlug die Abdeckung und fiel auf den Betonboden darunter.

Mitarbeiter des Heims leisteten der 37-Jährigen sofort Erste Hilfe, dann brachte sie der Rettungsdienst in ein Krankenhaus. Dort kämpften die Ärzte vergeblich um das Leben der Dresdnerin. Am Donnerstagvormittag starb die Frau in der Klinik.

Die Polizei hat den Tatort am Mittwochabend untersucht, Spuren gesichert, das Messer konfisziert und damit begonnen, Angestellte und Bewohner des Heims zu befragen. Auch die Heimleitung, die zur Tatzeit bereits zu Hause war, kam wieder in die Einrichtung. „Wir waren hier bis 4 Uhr beschäftigt“, sagte Geschäftsführer Peter Großpietsch am Tag nach der Tat.

Die Seniorin, in deren Zimmer der 59-Jährige zugestochen hat, konnte dort nicht bleiben. Sie ist bis auf Weiteres zu ihrer Tochter gezogen, zur Mutter des Opfers. Dort erfuhr sie am Donnerstag, dass ihre Enkelin die Attacke nicht überlebt hat.

Vor dem Seniorenheim waren am Donnerstagmittag kaum noch Spuren des Vorfalls zu sehen. Nur das große Loch in dem Vordach, auf das der Pfleger gestürzt war, erinnerte noch an das Geschehen vom Abend zuvor.

Welche psychischen Folgen der tödliche Messerangriff für die Wohngruppe hat, ist indes noch offen. An einen Umzug innerhalb des Hauses sei nicht zu denken, sagte Großpietsch. „Wir sind fast komplett ausgelastet“, so der ASB-Geschäftsführer, „da haben wir wenig Spielraum“. Wenn aber doch ein Senior den Wunsch äußert, die Wohngruppe zu verlassen, weil er das Geschehene anders nicht vergessen kann, will die Heimleitung helfen. „Dann werden wir eine Lösung finden“, verspricht Peter Großpietsch.

Die Polizei sucht jetzt nach den Hintergründen des Messerangriffs. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, in welchem Verhältnis der Pfleger und sein Opfer zueinander standen. „Sie kannten sich wenigstens vom Sehen her“, sagte am Donnerstag Lorenz Haase, der Sprecher der Staatsanwaltschaft.